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diesen Beweis zu liefern. In der Gegend des Wellenbergs werden Felsen und Klippen der Grauwacke von seltsamer Bildung in der Vulgärsprache mit dem Ausdrucke Norn bezeichnet. In den Namen dreier Waldorte gibt sich dies zu erkennen. Auf dem Plateau des Wellenbergs heißt ein Forstdistrict, in dem groteske Grauwackenfelsen hoch über den Boden hervorragen, die Norn, und ein anderer in der Nähe führt den Namen Nornwand. Einige Stunden hiervon entfernt trifft man im Treisbacher Gemeindewalde auf ein Terrän, welches nach den daselbst vorfindlichen abenteuerlich gebildeten Klippen „auf der Norn“ genannt wird.

Die Wald- und Berggegend in der Umgebung des Wellenbergs, ehedem von der Phantasie des Volkes mit Riesen und Zwergen bevölkert, birgt bekanntlich noch heute in zahlreichen Sagen Reste deutschen Heidenthums. Hier wo die heidnischen Vorstellungen von Riesen und Zwergen noch nicht erloschen sind, ist wahrscheinlich auch die nordische Mythe von Schicksalsgöttinnen durch die erwähnten Localnamen festgehalten worden.

Schreißart, den 26. Mai 1859.                                 Schember,

Forstinspections-Accessist.

 

Ein Hanau-Fuldischer Beichtpfennig.

 Soeben kommt mir ein alter Beicht- oder Gottespfennig aus Messing (in der Größe 8 meines Münzmessers) zur Hand, welcher zwar zunächst nicht in das Bereich meiner speciell hessischen Münzstudien gehört, jedoch von besonderem heraldischem Interesse ist und deßhalb dahier eine Beschreibung finden soll.

       A. Ein der Länge nach getheilter, zu den Seiten eingebogener, unten zugespitzter (deutscher) Schild mit dem eingepfählten Kreuz in dem ersten (rechten) und mit dem dreifachen Lilienzweig in dem zweiten (linken) Felde. Der obere Theil des Schildes und der Münze ist verwischt. Am Rande der Münzfläche Perlen.

        B. Ein quadrirter spanischer Schild; im ersten Quartier ein rechts schreitender Hirsch (von der linken Seite) mit zurückgelegtem Geweih; im zweiten und dritten Quartier wiederholt drei aufwärts gespitzte Sparren; und im vierten Quartier ein leider undeutlich geprägtes Zeichen, ähnlich der heraldischen Figur einer Wolfsangel. Die Münzfläche oberhalb des Schildes ist auch hier verwischt; am Rande einige Spuren einer Perlverzierung.

Das Wappen des Averses bedarf keiner Erläuterung, in-[dem]

 

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