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allez felle bringen hie schussen und Ostern sie sollen auch zwa athernete *) tun i n dirre iares friste mit in oder mit andern luten etc. – – – – – – – – – – – – Ich Starcrat von Bruberg und Arnolt von Lindenfels erkennen uns an diesen Breve wann wir unsere ingesigel nit by uns han, des han wir gebeden den erbern herren hern Ulriche von Bickenbach daz er sin ingesigel an diesen Brif hankt, daz dis dinc allez stede und veste blibe des henken ich Ulriche von Bickenbach min ingesigel an diesen genwertigen brif. Dies dinc ist geschehen da man zalte von Godes geborte druzenhundert iar in dem firunzwengesten iare an dem dinstage vor sancte Cecilien dag.“

                           (L. S. adh.)

Prisinc und Konrad Houemann mögen wohl Brüder gewesen sein; dieses Verhältniß und der Umstand, daß selbst die Herren, welche in Fehde mit einander standen, nahe Verwandte waren, kann ganz gut den Todtschlag, von welchem die Urkunde spricht, mit der Zeit unter dem Volk in einem Brudermord verwandelt und somit den Grund zur Sage von dem Kreuze abgegeben haben. Die Mehrzahl der Kreuze möchte in der ausgedehnten Auslegung des cumulativen Spruchs ihren Grund haben, daß ein steinern Kreuz der Mutter und den Brüdern zur Genugtthuung errichtet werden mußte. Ist doch der Fall denkbar, daß der Erschlagene zwei Brüder hatte und daß sonach die Errichtung von drei Kreuzen durch den Spruch den Todtschlägern geboten war!

Der Erschlagene, von welchem die Urkunde spricht, wurde in Mossau begraben, der Umstand dürfte aber kaum die Annahme, daß besagte Urkunde die geschichtliche Unterlage der Sage vom Habermannskreuze bilde, beeinträchtigen; weil im Jahr 1324 die Pfarrei Erbach noch nicht bestand und damals die Ritter vom heiligen Johannes ein Haus in Mossau hatten, dort also Pflege für einen Verwundeten und auch ein neutraler Boden für das Begräbniß eines Todten gefunden werden konnte. Die dem Habermannskreuz näher gelegene Pfarrei Erbach wurde erst im Jahr 1498 errichtet. Die

*) Dies jedenfalls unrichtig gelesene Wort, soll wahrscheinlich „Aachenerfahrten“ heißen, d.h.zwei Wallfahrten nach Aachen, eine Auflage, welche bei derartigen Sühnen nicht selten vorkommt. Auch schon vorher haben wir mehrere unverständliche Worte mit Fragezeichen gezeichnet. Anmerk. der Redaktion.

 

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