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Houenmänner, später Habermänner auch Habern, waren Vasallen der Schenken zu Erbach und besaßen in der Vorburg zu Erbach, in dem s. g. Städtle, eine Burg, welche heute noch steht und Habermannsburg heißt. An dem Treppenthurm dieser Burg ist auch das Wappen dieser Familie in Stein ausgehauen. Der Schild zeigt ein s. g. sprechendes Wappen, indem 2 erhobene Beiler in demselben sich befinden. Da die von Habermann und von Habern ganz gewiß in dieser Burg wohnten, so darf im Hinblick auf das Wappen, beziehungsweise auf die beiden erhobenen Beile wohl angenommen werden, daß die Vorfahren dieser Habern und Habermänner vormals Houemänner geheißen haben.

Der Nachweis historischer Grundlage von Sagen ist immer interessant und ich glaubte daher meine Ansicht von der Habermannskreuzsage nicht vorenthalten zu sollen.

 

Nachtrag zu dem Artikel über Beunen.

Gelegentlich einer Beschäftigung in den Flurkarten der Gemarkung Praunheim fand ich die Distriktsbezeichnung „Bäun“, ich suchte daher in den Flurbüchern nach und erlaube mir in nachstehendem das Resultat meiner Forschung hier mitzutheilen.

Praunheim, früher Pfraunheim, ein Dorf am tiefsten südöstlichen Abhang des Taunus, liegt dicht an den Ufern der Nidda, war früher dem Grafen von Solms-Rödelheim und den Junkern von Praunheim gemeinschaftlich, jetzt ist es Kurhessisch und gehört zum Kreise Hanau. Die „Bäun“ (so heißt der Ausdruck, welcher im Volksmunde ganz erloschen ist, nach dem Lagerbuch) liegt auf der westlichen Seite des Dorfs, unmittelbar an dem dasselbe umgebenden Haingraben.
Zu Anfang des 18. Jahrhunderts war die Bäun noch ein Acker und Privateigenthum. 1767 jedoch kommt diese schon in 8 Parzellen getheilt vor, jetzt besteht sie aber aus 28 Stücken, und hat wohl ebenso viele Besitzer, welche diese als s. g. Pflanzenländer benutzen.

Die „Bäun“ ist zehntfrei, hat sonst keine Gerechtsame noch Belastung. Von einer Einhegung weiß man hierorts nichts.

Die Gemarkung Praunheim hält 2200 Morgen. Die Bäun nur 5. Den Ausdruck Hube kennt man in der ganzen Gegend nicht, doch sind hier Gräflich Solmische Domanialgüter. Die Bäun hat mit die beste Bodenqualität der ganzen Gemarkung.

Grießheim.                                                                   Jost.

 

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