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Es sind demnach von diesen Kupfermarken bekannt:

1) mit dem Buchstaben B (im Besitze des Herrn Gustav Heyse zu Aschersleben);

2) mit dem Buchstaben C (im Besitze des Herrn Hoffmeister und in der Sammlung
     des Kurfürstl. Museums zu Cassel );

3) mit dem Buchstaben F (im Besitze des Hrn. Hoffmeister) und

4) mit dem Buchstaben E (in meiner eigenen Sammlung ).

Vergleicht man mein Exemplar mit dem von Hoffmeister in Band I. seines größeren Münzwerks auf Tafel II. unter Nr. 588 abgebildeten Exemplar, so wird es zur Gewißheit, daß die Averse der beiden Marken mit ein und demselben Stempel geprägt worden sind; doch scheint das in meinem Besitze befindliche Exemplar besser erhalten zu sein, als das erwähnte dort abgebildete.

Was nun die Bedeutung und den Zweck dieser allerdings uns noch räthselhaften Marken betrifft, so hat es auch mir bis jetzt nicht gelingen wollen, eine auch nur einigermaßen haltbare Vermuthung zu erzielen. Sollte die von Hrn. Hoffmeister in den mémoires de la société d’archéologie et de numismatique de St. Petersbourg vom Jahr 1848. S. 243 etc. ausgesprochene Vermuthung, daß diese Münzen Grundsteinmarken der im Jahr 1571 von Landgraf Wilhelm IV. neu aufgeführten sechs Bastionen der damaligen Festung Kassel gewesen, - bestehen können, dann dürfte vielleicht in den älteren Acten des Kurfürstlichen Generalstabs zu Kassel, oder andern Hessen-Kassel’schen Archiven mit der Zeit Aufschluß darüber gefunden werden.

Marburg, am 18. October 1858.                            L. Ruprecht.

 

Das Habermannskreuz bei Erbach.

Vom Kammerdirektor Eschborn in Erbach.

Auf dem nördlichen Bergrücken oberhalb des Dorfes Ernsbach steht im Wald ein steinernes Kreuz, roh aus grobem weißlichen Sandsteine gehauen. Dieses Kreuz wird Habermannskreuz genannt und ist unter diesem Namen in der ganzen Gegend bekannt. Von ihm geht die Sage, daß es vor alter Zeit errichtet worden sei, weil dort an der Stelle, wo es steht, zwei Brüder, die Habermann geheißen, im Streite sich ermordet hätten. Neben diesem Kreuz liegen zwei weitere große Steine, in welchen ebenfalls Kreuze standen. Diese Grundsteine sind von der nämlichen Steinart und haben auch dieselbe Form und das gleiche Alter, wie der Grundstein,

 

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