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gleich gewesen sei, kann ich keine Auskunft ertheilen; es will auch sonst niemand etwas davon wissen.

5) Akten und andere schriftlichen Nachrichten darüber sind nicht vorhanden; ob in Gerbach einst ein Dorf gestanden, weiß hier niemand mehr.

6) Bei der Consolidation im J. 1776 ist auf Befehl Hochfürstlicher Landesregierung einem jeden sein Antheil in Parzellen verschiedener Größe dargemessen worden und so liegt die Sache noch heute.

Einen dritten Bericht endlich erstattete uns unser Vereins-Mitglied, Herr Dr. Peez, der im Herbst vorigen Jahres an Ort und Stelle nachzuforschen die Güte hatte. Er berichtet :

„In der Gemarkung von Frickhofen lag einst das Dorf Gernbach und sein Name lebt noch in den Bezeichnungen „Gernbacherfeld“ und „Gernbacherwiese“. Aber, wie mir versichert ward, sind beide längst zu privativem Eigenthum geworden. Dagegen liegt, ganz nahe bei Frickhofen und anstoßend an den Distrikt „Gernbach“, ein Ackerland, welches „Haide“ heißt und ein anderes, der „Frauborn“ genannt. Diese beiden nun sind noch heutzutage Eigenthum der ganzen Gemeinde.

Sie wurden in früherer Zeit jedes dritte Jahr verloost. Zu dem Ende theilte man sie in Parzellen von 20 bis 30 Ruthen und setzte auch wohl zur Bestreitung der Gemeindekosten eine kleine Geldsumme auf jede Parzelle. Dann wurden die Stücke numerirt und eben so viele Loose von Papier in eine Kappe oder in ein Gefäß zusammengethan, als Mitloosende waren. Ein Knabe zog die Loose. Dabei erhielt der „Handfröhner“ nur einen halben, der „Nachbar“ dagegen einen ganzen Antheil. Der Name „Nachbar“ zur Bezeichnung des Vollbürgers ist nicht ohne Interesse. Offenbar deutet er auf die alte Markgenossenschaft hin.

Bis nach dem französischen Kriege scheint die Vertheilung durch das Loos sich in Frickhofen erhalten zu haben. Mit jenem Zeitpunkte aber trug die Ausschlagung auf jene Feldantheile nicht soviel ein, als die Gemeinde zur Bezahlung der Kriegsschulden nöthig hatte. Wahrscheinlich ward in Folge dieser gesteigerten Anforderungen eine sorgfältigere Bebauung des Landes eingeführt, die unmöglich gewesen wäre, hätte ein Besitzer nach drei Jahren seinen Antheil immer wieder an die Gemeinde zurückgeben müssen. Jetzt also wird das Feld verpachtet.

Dies erzählte mir ein Mann von 88 Jahren, der älteste

 

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