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1) Feldschütz Bluntger zu Frickhofen sagt (Bericht an den Herrn Oberförster Speck in Hadamar v. 4. März 1855 ): Die Gernbacher Wiese grenzte oben an die Gemeinschaft; der älteste Mann des Orts, der 91jährige Jakob Heep erklärte, von seinen Eltern vernommen zu haben, das Haus des Schuster Georg Staudt habe auf der alten Burg gestanden ; nach Ausweis des Lagerbuchs war das Gernbacher Feld bei der Vermessung im Jahr 1772 schon ebenso wie jetzt, Eigenthum der Gemeinde Frickhofen.

2) Herr Oberförster Speck berichtet unterm 20. März 1855 : „Die Stelle, wo das wüste Ort Gernbach gestanden, läßt sich nicht mehr nachweisen. Höchst wahrscheinlich hat nur ein Hof unter diesem Namen bestanden. Das in der Frickhofer Gemarkung gelegene Gernbacher Feld hat im J. 1772 einer Consolidation unterlegen und es sind damals wohl Parzellen davon und hinzu gekommen. Der jetzt noch bestehende, an 70 Morgen haltende Complex gehört der Gemeinde Frickhofen und wird theils zu Feld, theils zu Wiesen in einem Zeitpacht von je 12 Jahren zum Nutzen der dasigen Gemeindekasse verwaltet. – In der Gemeinderegistratur befinden sich keine hierauf bezüglichen Akten. – Einer Ueberlieferung zufolge sind Ueberreste eines Gebäudes von jenem Hofe nach Frickhofen gebracht und dort an dem Wohnhause des Georg Staudt verbaut worden. Einer der Eckpfosten enthält eine erhabene, sehr verwitterte Schrift, wovon ich eine Zeichnung vorlege “ *).

Durch die Güte des Herrn Amtsaccessist Streitberg in Hadamar, unseres Mitgliedes, erhielten wir nachfolgenden an das Herzogliche Amt zu Hadamar erstatteten Bericht des Bürgermeisters Schardt in Frickhofen vom 18. Juli 1854 :

1) Die zu Gernbach gehörigen Wiesen nebst Ackerland haben die Gemeindebürger zum Eigenthum und in Benutzung.

2) Ueber die Wiese und daß dieselbe noch nie verloost gewesen, darüber konnte mir der älteste Mann im Dorfe, Jakob Heep. keine Auskunft ertheilen.

3) Das gedachte Ackerland ist jetzt mit Korn, Gerste und Kartoffeln bestellt, der übrige Theil ist Wiese und wird Heu und Grummet darauf gemacht.

4) Ueber die Verloosung, insbesondere ob jedes Loos

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*) Soweit die verwischten Züge dieser Schrift sich erkennen lassen, scheint dieselbe die Jahreszahl 1581 nebst einem darunter stehenden fast unleserlichen Vor- und Zunamen zu enthalten.

Anm. der Red.    

 

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