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wegung zwei Nymphen ihr folgen. Die eilenden Rosse treibt ein Liebesgott mit dem Dreizack Neptun’s. An der Vorderseite ist ein Medusenhaupt mit Arabesken und ein Adler mit Donnerkeil. Auf der Hinterseite ist die Inschrift:

I. H. D. D. D. NEPT. L. VERVS. AUG. PR. PROV.

GER. ET. BRIT. ET. HEREN. APOL. ES.

ET. C. LVC. ET. HER. BRIT. F. V. S. L. L. M.

In den uns zugegangenen Notizen wird diese Inschrift als paraphrasirt: In honorem domus divinae. deo Neptuno Lucius Verus augustalis procurator provinciarum Germaniae et Britanniae et Herennia Apollinaris e suo et Caius Lucius et Herennius Britannicus filii votum solverunt laeti libentes merito. Das das vorbeschriebene „Weihrauchkästchen“ von Mainz aus (in dessen Umgegend es an den Tag gekommen sein soll) nach dem meerbeherrschenden Britanien gekommen ist, welches Land sowohl, wie auch ein Britannicus in der Inschrift selbst nebst dem für jeden Engländer so höchst interessanten Meergott Neptunus angeführt werden: so schien es gut dasselbe bei dieser kleinen Zusammenstellung inedirter Mainzer Alterthümer nicht zu übergehen, wiewohl die Inschrift selbst und wenigstens so viel Räthselhaftes und andererseits wieder so viel in seiner Art Unzweideutiges zu enthalten scheint, daß man darüber sowie über das „Weihrauchkästchen“ selbst und sein Verhältniß zur Inschrift seiner eigenen Gedanken haben kann, deren nähere Erörterung dem Zwecke dieser Blätter fern liegt und für eine andere Gelegenheit vorbehalten werden muß. –

Frankfurt a. M.                                                   Prof. Dr. Becker.

 

Ueber den wüsten Ort Gernbach bei Frickhofen.

Erwiederung auf die Anfrage des Herrn Dr. Landau.

Per. Blätter 1854. Nr. 1 S. 19.

Obgleich die Erhebungen, welche der histor. Verein für Nassau zur Ermittelung der in Frage stehenden Verhältnisse der Gemarkung Gernbach hat eintreten lassen, ein im Ganzen ziemlich unerhebliches Resultat geliefert haben, so wollen wir zur Erledigung des Gegenstandes gleichwohl sämmtliche erhobene Nachrichten hiermit veröffentlichen.

Der Gefälligkeit des Lokalbeamten, Herrn Justizrath Halbey in Hadamar, unseres Mitglieds, verdanken wir folgende amtliche Erhebungen.