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während die ganze Vorderseite des Leibes unbedeckt bleibt. Rechts von Juppiter steht mit (wie zu bequemerer Stellung ) etwas rechts ausgebogenem rechtem Beine Mercurius, ganz nackt, indem die Chlamys, leicht am Halse geknüpft, nach hinten hinabfällt. Sein Haupt bedeckt der Petasus, der ebenso, wie die Füße, in bekannter Weise mit Flügeln versehen ist, die sich auch auf beiden Seiten in der Mitte an dem Caduceus wiederholen, den er mit erhobener und einwärts gekrümmter Linken emporhebt, während die mehr grad herabgestreckte Rechte die Geldbeutel hält. Ihm zur Linken am Fuße des Untersatzes von Juppiters Thronsessel sitzt der den Mercurius auf Denkmälern öfter begleitende Hahn. Auf dem Untersatze nun befinden sich folgende Buchstaben also vertheilt :

I. M. ME

O. M. C

welche, wie und scheint, Jovi Marti Mercurio optimis maximis conservatoribus zu deuten sind, wie wir anderswo des Näheren zu erweisen gedenken, da hier dazu kein Raum ist. Nur das eine sei bemerkt, daß offenbar durch die Unterscheidung von M und ME die Rangfolge von Mars und Mercurius angedeutet werden sollte, von denen ersterer öfter gleich nach Juppiter genannt wird, wenn nicht (wie vielleicht auch das anderseitige Relief mit Victoria andeutet ) ein Bezug auf einen Soldaten angedeutet werden soll. Die Beziehung von optimus maximus auch auf andere Gottheiten als Juppiter ist hier vielleicht um so eher zu ertragen, als auch Mercurius in Inschriften MAXIMVS CONSERVATOR nebeneinander genannt wird. Uebrigens ist außer der zur quadratischen Form des E auch die echte Schreibung der M mit seitwärts ausweichenden Schenkeln ein Beweis für eine nicht allzu späte Zeit, wenn auch nicht zu verkennen ist, daß die etwas plumpe Bildung der Köpfe, insbesondere die als starke runde Punkte hervortretenden Augen bei der sonst schönen Composition und Ausführung auffallen. – Viel bedeutsamer und werthvoller ist ohne Zweifel das zweite Fundstück, welches jetzt im Britischen Museum ist. Es ist

 

VI.

ein 11,7 Cent langes, 7,2 C. breites und 4,5 C. hohes angebliches Weihrauchkästchen aus Bein (?) mit 4 Löwenklauen als Füßen. Oben auf dem Deckel ist der Raub der Theosiphane durch Neptun (Hygin Fab. 183. ) dargestellt. Jene ist von dem entzündeten Gotte weggerissen, streckt hoffnungslos ihre Arme in die Luft, während in gleich heftiger Be-[wegung]

 

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