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der jetzigen Fruchthalle gefunden, kam dann in den Besitz des Grafen v. Kesselstadt und nach dessen Tod an den jetzigen Besitzer. Die Lampe ist streifig hell und dunkelbraun, roth von Farbe und dürfte eines der größten Exemplare von dieser Art Lampen sein. – Wir wenden uns schließlich zu zwei ebenso sehr durch künstlerische Ausführung als die beigesetzten Inschriften interessanten und werthvollen Fundstücken, welche gleichfalls, soviel uns bekannt geworden ist, dem Boden der Umgegend von Mainz entstiegen und von dort aus nach England verkauft worden sein sollen; das erste an einen Privatmann, das andere (um 75 Pfund Sterling) an das britische Museum. Es ist dieses

 

V.

ein römischer Kamm, auf beiden Seiten mit Reliefs geschmückt, welche eine aus punktirten Kreischen gebildete Einfassung haben. Das Relief der Rückseite, wie es scheint, zeigt Victoria, mit rückwärts von der raschen Bewegung flatterndem Gewande auf einer wie eine Muschel gebildeten biga stehend, deren sichtbares Rad statt der Speichen durch eine siebentheilige Rosette ausgefüllt ist. In der erhobenen Rechten hält sie, wie eine Geisel schwingend, den Palmzweig, in der tiefer gesenkten Linken den Siegeskranz, zugleich, wie es scheint, mit den Zügeln der Rosse, welche mit edel gehaltenen Häuptern, zurückhufend, fast auf den Hinterbeinen ruhen, während die Vorderfüße in der Höhe sind. Bedeutsamer ist das Relief der andern, darum auch als vordere zu bezeichnenden Seite. Auf einem Untersatze sitzt auf seinem Thronsessel ohne Rücklehne Juppiter, wie gewöhnlich den gedrungenen Oberkörper nackt, Schooß und Beine bedeckt. Während die seitwärts gesenkte Linke das Blitzbündel hält, stützt sich die erhobene Rechte auf den auf dem Untersatz feststehenden Herrscherstab. Zu seiner Linken steht, mit dem Oberkörper etwas zurückgebeugt Mars, kenntlich an der gedrungenen kräftigen Gestalt, der helmartigen, dem Kopfe engangeschlossenen Kappe, dem großen etwas länglichen Schilde, dessen Vorderseite ein durch Schnurr- und herabhängenden Bart, geschlossene Augen, erschlaffte Züge bemerkenswerthes Todesgesicht eines barbarischen Feindes bildet; kenntlich endlich durch die mit der erhobenen Linken gehaltene und die ganze Gestalt stützende Lanze, während die etwas vorgestreckte Rechte den Schild hält, welcher auf dem Boden stehend an den Thronstuhl Juppiters sich anlehnt. Das sagum leicht am Halse zugeknüpft, bedeckt nur wenig beide Schultern und fällt in sichtbaren Ringelfalten hinten herab,

 

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