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gehörigen kleinen Erzbildsäule verglichen, welche von Herrn v. Minutoli in einer kleinen 1835 zu Berlin erschienenen Schrift: „Notiz über eine im Jahre 1811 zu Wopernow bei Schievelbein aufgefundene kleine Erzbildsäule“ besprochen wurde. Diese 9 rheinländische Zoll hohe beinahe vollständig erhaltene Erzbildsäule stellt nach Minutoli einen bewaffneten Krieger oder Feldherrn im Momente des Vorwärtsschreitens oder der Aufmunterung zum Kampfe dar. Der rechte Arm ist vorausgestreckt und hielt in der Hand ohne Zweifel ein Schwert, Lanze oder Feldherrnstab; die Linke scheint mit einem Schilde oder einer Fahne versehen gewesen zu sein. Minutoli sieht in der Gestalt einen jungen römischen Krieger, Feldherrn oder Imperator, den man auf der Spitze eines Vexills aufgesteckt hatte und welcher als erobertes Feldzeichen von einem Deutschen mit nach der Heimat gebracht und mit ins Grab genommen worden sei. Dem Kunststile nach scheint Minutoli die Erzstatuette in die Zeit der Kaiser Hadrian und Marcus Aurelius zu gehören: auch glaubt er in den Zügen des Bildes Aehnlichkeit mit dem Porträt Nero’s zu finden. Indem wir diese und  andere daran geknüpfte Hypothesen auf sich beruhen lassen, glauben wir außer dem merkwürdigen Umstand, daß die unter 3, 4, 5 genannten Statuetten zwischen Elbe und Weichsel gefunden wurden, als wahrscheinliches Resultat festhalten zu müssen, daß wie N. 3 als Juppiter hastatus erkannt wurde, so auch die übrigen Denkmäler als Darstellungen des Mars, insbesondere die Mainzer Statuette als Mars Victor, zu deuten seien und als Spitzen von Vexilla gedient haben mögen. Denn daß dieser Zweck selbst durch die kleinen Dimensionen dieser Denkmäler nicht ausgeschlossen wird, dafür liefern die unzweifelhaften Feldzeichen, welche uns überkommen sind, hinlänglichen Beweis. Bekanntlich hat sich die Anzahl der römischen Feldzeichen in der neuesten Zeit durch den von Prof. Zell in den Schriften des badischen Alterthumsvereins 1855 näher erläuterten Fund von Otterswang in Sigmaringen vermehrt, welcher um so bedeutender ist, als er einerseits ein interessantes Gegenstück zu dem in den nassauischen Annalen seiner Zeit abgebildeten und besprochenen Capricornus ist, andererseits durch die unter den Füßen des Seegreifes (einen solchen stellt nämlich das Feldzeichen dar) befindliche Tafel mit der Inschrift :

CONATV

S. K E.V. K

ganz besonderer Art ist. Indem wir uns vorbehalten auf die

 

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