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Gewand am völligen Herabfallen zu hindern) und hält das über den linken Ellenbogen quer über den Rücken gehende Obergewand, eine Art sagum, welches unter dem rechten Arm hervor über denselben, welcher emporgehoben ist, weggeht und hinter demselben, drei- bis vierfach gefältet so herabfällt, daß der Endzipfel dem das Knie bespielenden Wappenrock gleichkommt. Die rechte Hand ist etwas eingekrümmt, so daß unzweifelhaft ehemals eine Lanze in derselben befestigt war. Die Feinheit und Vollendung der Körper- und Gewandformen zeigt sich besonders auch an dem schönen hohen Helm, dessen Spitze über den Hinterhals bis in die Mitte des Rückens ausläuft : die Vorderseite des Helms bildet ein Gesicht, wie öfter vorkömmt. Das Haupthaar quillt auf beiden Seiten unter dem Helme hervor; das Barthaar umzieht rundlich und buschig das Kinn. Beinschienen bedecken den unteren Theil des Körpers, Ringe liegen um Arme und Schultern und die kurzen Halbärmel einer Art subucula reichen bis zur Mitte des Oberarmes. Das durch seinen Faltenwurf ausgezeichnete sagum scheint erst lang gewunden und dann geschlungen. Die ganze Erscheinung des Kriegers trägt das Gepräge und Wesen eines kräftigen Mannes. – Außer Schild und Lanze, auf welche er sich offenbar stützte, scheint auch wohl eine Vorrichtung der Statuette abhanden gekommen zu sein, um sie als Spitze eines Vexillum aufzustecken, wozu sie uns gedient zu haben scheint, wie ein solcher Zweck auch schon bereits bei ganz ähnlichen Statuetten erkennt und angenommen wurde. Offenbar nämlich steht unsere Mainzer Statuette nicht allein, sondern muß mit folgenden Denkmälern zusammengestellt werden. 1) Mit der ganz ähnlichen Gestalt eines römischen Kriegers, welche in den Mém. et dissertat. d. l. soc. d. Antiq. d. Franc. 1834. vol. 10. p. 109 ff. besprochen ist. 2) Mit einer in der Nähe von Soissons im Jahre 1836 gefundenen kleinen Bronzestatue eines auf seine Lanze gelehnten behelmten Kriegers, welche römischen Ursprungs zu sein und aus dem zweiten Jahrhundert zu stammen scheint. Auch an ihr bewundert man die Technik und die lehrreiche Form der Waffen, namentlich des Helms. Vgl. Kunstblatt 1836. Nro. 81. S. 335. 3) Ein kleiner Juppiter hastastus in der Nähe von Freienwalde gefunden, im Besitze des Königs von Preußen; wird als ein Kunstwerk von seltener Vollendung bezeichnet. 4) Eine kleine Erzbildsäule, 1826 bei dem Dorfe Lichtenberg in der Umgebung von Berlin gefunden und von Prof. Lewezow erklärt. Letztere beiden Statuetten werden im Kunstblatte 1835 Nro. 85, S. 351 mit einer 5) hierher

 

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