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Regierungsassistenzrath Lucanus zu Halberstadt, und nachher in der Bellona von 1794. Beide Nachrichten sind nicht ausführlich und lieferte Dr. Hoche einen Auszug aus der Handschrift in Hoyer Geschichte der Kriegskunst IV. Band S. 1107. Diese Handschrift scheint in der Mitte des 15ten Jahrhunderts geschrieben zu sein, denn auf einer Kanone steht die Jahreszahl 1445. In der Ambraser Sammlung zu Wien sind unter Nr. 38. 39 und 41 Handschriften verschiedener Kriegsmaschinen und Geschütze aus dem 14ten Jahrhundert 3), und Professor Dr. Heinrich Schreiber machte eine Handschrift bekannt, welche der geistliche Rath und Professor Hug zu Freiburg besitzt, welche 1432 geschrieben und noch nicht bekannt sei 4). Alle diese Handschriften halte ich für Abschriften des Rüst- und Feuerwerksbuches.

Im Jahr 1529 erschien die Uebersetzung des Vegetius, Augsburg bei Heinrich Stainer, derselben wurde beigefügt: Hye nach uolget vom Büchsengeschoß, Pulver, Fewerwerk, wie man sich damit auß ainer Statt, Feste oder Schloß, so von Feynden belägeret war, erretten, Auch sich der Feind darmit erwären möchte. Stainer gab 1534 eine neue Ausgabe heraus; diese beiden Ausgaben des Vegetius sollen nach Ebert S. 1018 wörtliche Abdrücke der Uebersetzung sein, welche 1511 zu Erfurt heraus kam. Schon früher erschien: Des durchleichtigen wolgeboren Grauen Flarrii Vegecii Renati kurrze vnd von der Ritterschaft zu de großmechtigesten keiser Theodosio seiner biecher vierer, übers. von Ludw. Hohenwang von Tal Elchingen v. O. u. J. Ulm, J. Zainer, um 1475. Ich führe diese Uebersetzung deßhalb an, weil ich solche leider nicht zur Ansicht erhalten konnte, daher nur muthmaße, daß die von Götze (Merkwürdigkeiten III. S. 218) gemachte Bemerkung, daß die Holzschnitte dieser Uebersetzung aus Roberti Valturii de re militari und zwar aus der Veroneser Edition 1472 seien, unrichtig und dieselbe dem Rüst- und Feuerbuch entnommen sind, welches Ebert S. 1017 dahin bestätigt, daß er glaubt die Bilder seien einem früheren und jetzt unbestimmten militärischen Bilderwerk entnommen.

Die den Stainer’schen Ausgaben beigegebenen Holzschnitte von Kriegswerkzeugen passen zu dem römischen Kriegswesen

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3) Die kaiserl. königl. Ambraser Sammlung beschrieben von A. Primisser, Wien 1819 S. 285.

4) Schreiber in den Schriften der Gesellschaft für Beförderung der Geschichtskunde zu Freiburg im Breisgau I. S. 53.

 

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