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Antiquarische Mittheilung.

Auf dem Distrikt „Bolländer“ (zwischen Nidda und Borsdorf), etwa an der südlichsten Grenze desselben, fand Herr Diederichs von Nidda vor einigen Wochen auf seinem Acker beim Pflügen eine kleine Broncegruppe, welche zwei Ringer darstellt. Die Figur ist jetzt im Besitze des Herrn Forstverwalter Faustmann zu Nidda. Ueber das Alter derselben dürfte schwer etwas Sicheres zu bestimmen sein. Einmal ist die von feiner Bronce gearbeitete Figur etwa 1‘‘‘ stark und gleichmäßig dick mit aerugo nobilis überzogen, was wohl nur durch Jahrhunderte langes Liegen in der Erde erklärt werden kann. Sodann sind die Ornamente nach dem Gutachten des Herrn Bauaccessisten Kullmann rein griechisch und sehr bestimmt von römischen Ornamenten „späterer“ Zeit unterschieden. Sie sind sauber und präcis ; nichts von der rohen Form und den durch Rost ungeheuerlich gewordenen Umrissen an Erzarbeiten römischer Zeit – und an römische Zeit denkt man so leicht, da rin gsum die Gegend Spuren römischer Niederlassungen zeigt. Die Form der ganzen Gruppe ist der Art, daß sie in der Höhe etwas, noch mehr aber in der Länge gekrümmt ist, wodurch sie sich nach der Ansicht Herrn Kullmanns als Handhabe eines Gefäßes ausweist. Auf der inneren Seite der Ornamente sieht man auch deutlich an den Bruchflächen, daß sie an einem ovalen Raume angesessen haben. Die nach innen gekehrte Gesichtseite der Gruppe zeigt sehr feine Züge, und überhaupt sind beide Figuren im edelsten Ebenmaße und in den vollendetsten Formen gearbeitet. Nach dem Namen oder Zeichen des Künstlers sucht man vergeblich; derselbe hat vielleicht an dem betreffenden Gefäße gestanden.

NB. Auf dem Fundorte standen noch vor 60 Jahren Ur-Eichen.

Darmstadt.                                                                            B.

 

Bescheidene Fragen.

In den periodischen Blättern, Jahrgang 1854, Nro. 4, ausgegeben im Februar 55, steht ein kleiner Aufsatz von „Hennes: Gustav Adolfs Rheinübergang“ S. 127–132, wo in einer Note S. 129 gesagt wird: „Genau läßt sich die Stelle, wo Gustav Adolf übergesetzt, nicht angeben“, weil nämlich die Angaben schwankten zwischen „Stockstadt“ und „Gernheim“ oder „zwischen Stockstadt und Gernsheim“. Es wird nun eine Stelle aus dem Theatrum Europaeum angeführt,

 

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