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dieses Schloß nirgends anders als nur in einem den Grafen von Ziegenhain zustehenden Gebiete suchen dürfen.

Betrachten wir nun die Zeugen jener Urkunde von 1214, so finden wir dieselben beinahe sämmtlich an der mittleren Fulda seßhaft, denn es sind die Namen von Rodenberg, von Ellenbach, von Heinebach und von Morschen.

In derselben Gegend finden wir auch eine Familie von Wildenberg, von welcher Sifried 1238 bei einem Gränzstreite des Dorfes Wichte mit den Dörfern Morschen und Konefeld als Vogt des dem Kloster Kappel zustehenden Dorfes Wichte sich zeigt. (Orig. Urk. )

Eine über denselben Gegenstand ausgefertigte Urkunde von 1263 nennt uns Hartrad von Wildenberg, der noch 1266 lebte und damals nur eine Tochter hatte. Wie es scheint war er ein Bruderssohn jenes Sifried. Unter den Zeugen einer 1266 von ihm zu Rodenberg (Rotenburg) ausgestellten Urkunde nennt sich Heinricus miles de castro Rodenberg patruus predicti Hartradi. Er gehörte demnach der Familie von Rodenberg (jetzt Rotenburg) an. Seitdem verschwindet der Namen. Doch in derselben Urkunde von 1266 und noch in einer andern ebenwohl von ihm ausgestellten Urkunde desselben Jahres findet man neben den Pfarrern zu Brach, Morschen, Wichte und Heinebach auch Conradus plebanus in Wildesberg.

In beiden im Originale vor mir liegenden Urkunden heißt es Wildesber, nicht Wildenberg. Aber beide Namen sind doch sicher in derselben Gegend zu suchen und möchten trotz der Abweichung auch wohl auf ein und denselben Ort hinweisen. War der Name des unter dem Schlosse liegenden Dorfes etwa Wildesberg? Der plebanus kann wenigstens nicht auf die Burg bezogen werden, sondern nöthigt zur Annahme eines Dorfes.

Sehen wir uns nun in der Umgegend um, so stoßen wir bald auf einen rechts der Fulda zwischen Adelshausen und Heina bis zu 960 über den Fluß aufsteigenden Berg, welcher den Namen Wilsberg führt. Dieser Berg liegt innerhalb des Gerichts Morschen, in welchem die Grafen von Ziegenhain vom Stifte Fulda die Vogtei besaßen. Es steht also nichts entgegen hier jene Burg zu suchen, und will ich hiermit Ortskundige darauf aufmerksam machen, denn es ist wohl nicht anzunehmen, daß die Burg spurlos verschwunden ist.

                                                                                                    Landau.

 

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