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Mainzer im kaiserlichen Lager vor Crema. Weil jedoch die ganze Thätigkeit und Aufmerksamkeit des Kaisers auf die Belagerung dieser Stadt gerichtet war, wurden die Verhandlungen verschoben. Um Weihnachten wurden die Mainzer Abgesandten vor die Fürstenversammlung geführt. Was sie vorbrachten, ward für ungenügend und nichtig erklärt; und der Beschluß gefaßt, daß in einer gewissen Frist alles in der Stadt Zerstörte und Geraubte hergestellt, und dem Erzbischof jede von ihm verlangte Genugthuung gewährt werde. Der Kaiser selbst erließ ein Schreiben an die Mainzer, worin er ihnen zürnend ihr Vergehen vorhielt und ihnen befahl, in Gegenwart seiner eigenen Commissarien und der Bevollmächtigten des Erzbischofs Alles bis auf das Geringste zurückzugeben und herzustellen. (Das Schreiben s. bei Böhmer Fontes 3, 258.) Bei der, im Februar 1160 zu Pavia gehaltenen Kirchenversammlung, worin der Kaiser sich wider Papst Alexander und für Victor IV. erklärte, hab Erzbischof Arnold in voller Fürstenversammlung die gegen die Mainzer ausgesprochene Excomunikation feierlich auf, und verkündigte zugleich die Bedingungen, unter denen er ihnen Verzeihung gewährte. Die Geistlichen, die sich der Gesandtschaft angeschlossen hatten, sollten in der Stadt Mainz in dem Aufzug, der oben bei Bestrafung des Pfalzgrafen Hermann erwähnt worden, der über Landfriedensbrecher verhängten Strafe gemäß, in wollenem Untergewand und barfuß den Gang vom Petersstift nach dem Albansstift machen; die weltlichen Häupter der Verschwörung aber, sowohl die bei der Gesandtschaft befindlichen als die zu Hause gebliebenen, mußten bis auf weitere Bestimmung des Erzbischofs die Stadt und das Erzstift meiden; endlich sollten die Bürger den Bischofshof und dessen sämmtliches Geräth in den vorigen oder einen bessern Stand herstellen, und für Alles, was von dem Weggebrachten nicht wieder beizuschaffen sei, Entschädigung geben. Diese von dem Kaiser und den Fürsten geführte Verhandlung ward urkundlich niedergeschrieben und durch Botschafter des Kaisers, die auch für alles Weitere dessen Stellvertreter sein sollten, den Mainzern zugesandt. Der Kaiser entließ bald darauf die deutschen Fürsten mit ihren Rittern. Gegen Palmsonntag (20. März 1160 ) kehrte der Erzbischof nach Mainz zurück; mit ihm reiste namentlich Herzog Heinrich der Löwe nach

 

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