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des Kaisers zweitem Zug nach Italien und der ihm zu leistenden Kriegshülfe sowohl die Mainzer Dienstmannen als die Bürger der Stadt bei ihm versammelt waren, und er von ihnen verlangte, daß sie mit ihm Theil nähmen an den Lasten des von ihm beabsichtigten kriegerischen Zuzuges, insbesondre an Bestreitung der Kosten desselben: trat einer von den Dienstmannen, Arnold, genannt der Rothe, hervor, und erklärte mit Bezug auf das von Erzbischof Adelbert den Mainzern verliehene Privileg, daß er dies als ein Recht nicht fordern dürfe Nach des Erzbischofs Rückkehr aus Italien war auf beiden Seiten die Erbitterung gewachsen. Endlich bildete sich förmlich eine Verschwörung gegen ihn, und man war zu einem Kampf entschlossen, der Sieg oder Untergang bringen sollte.

Im Herbst 1159 legte er einer nach Mainz berufenen Synode (Send) die Frage vor, was über die zu beschließen sei, die sich gegen ihn verschworen, die auf sein Verderben sännen und es unterlassen hätten, sich der kanonischen Vorschrift gemäß vor der Send zur Verantwortung zu stellen. Am andern Tage, als darüber Beschluß gefaßt und die Sentenz verkündigt werden sollte, zogen bewaffnete Schaaren gegen den Bischofshof, um die Send auseinander zu treiben. Aber sechshundert wohlgepanzerte Ritter des Erzbischofs standen kampfbereit, brannten vor Verlangen, sich mit den Gegnern zu messen. Doch der Erzbischof ließ es dazu nicht kommen; Vermittler traten auf: in vierzehn Tagen sollte die Sache nach Gnade oder Recht geschlichtet sein. Er selbst begab sich nach Seligenstadt, um Heinrich, den neuen Bischof von Würzburg, zu weihen. Aber kaum hatte er die Stadt verlassen, so erhob sich der Aufruhr von neuem. Der Dom ward befestigt, selbst an die kostbaren Geräthe und Gewänder des Domschatzes Hand angelegt. Man drang in den Bischofshof, durchsuchte alle Zimmer, erbrach den Keller; was man nicht verschleppte, ward verdorben. Endlich richtete sich die Wuth noch gegen die Geistlichen, die des Erzbischofs Anhänger waren; ihre Häuser wurden geplündert und zerstört. Es ward beschlossen, daß der Erzbischof nicht wieder in die Stadt eingelassen werde. Am 1. Nov., Allerheiligen, excommunicirte dieser die Bürger; befahl, den Gottesdienst in der Stadt zu suspendiren; reiste darauf nach Italien zum Kaiser. Bald nach ihm erschienen auch Abgeordnete der

 

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