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zu Maria Lichtmeß den Mainzer Bürgern für ihre in und außerhalb der Stadt gelegenen Güter die ihnen von dem Erzbischof Mathias verliehene Steuerfreiheit zugesichert wird.

Große Zweitracht entstand damals zwischen den Mainzer Prälaten und der Bürgerschaft. Namentlich ward nun auch über die geistlichen Freiheiten und Vorrechte heftig gestritten; und Balduin’s, des Administrators des E rzstifts, Berechtigung und Schirmherrschaft wollten die Mainzer in keiner Weise anerkennen.

Um ihren Trotz zu beugen, befestigte Balduin außer der Stadt Eltville auch die Kirche des am Main gelegenen Dorfs Flersheim in der Art, daß er um dieselbe Werke aufführen und sie wie ein Kastell hoch ummauern ließ. Auf solche Weise wollte er ihnen auf dem Rhein und dem Main die Handelsverbindungen abschneiden und sie so zum Gehorsam bringen. Zugleich ließ er seine Kriegsleute plündernd und verheerend in die den Mainzern gehörigen Besitzungen einrücken, und in der Umgegend der Stadt an verschiedenen Punkten Befestigungen anlegen, um so die Zufuhr von Lebensmitteln u. dgl. zu hindern. Es kam häufig zu blutigem Zusammentreffen zwischen Balduin’s Kriegsleuten und den Mainzern. Viele wurden dabei verwundet oder getödtet. Die Mainzer wurden oft über ihre Brücken und Gräben bis zu den Thoren der Stadt verfolgt. Immer enger wurden sie eingeschlossen. Ein Kastell, das sie, dicht am Stadtgraben, innerhalb der Mauern des Jakobsberger Klosters errichtet hatten, mußten sie verlassen. Doch hielten sie sich lange genug; bis sie denn endlich, als zu ihren Bedrängnissen auch des Kaisers Acht noch hinzukam, genöthigt waren, sich gänzlich zu unterwerfen und Balduin als des Erzstifts Administrator und Schirmherr anzuerkennen.

Aber vorher, während jener Einschließung, war es innerhalb der Stadt und in der Nähe derselben zu Gewaltthätigkeiten gegen den Klerus gekommen. Aus dem eben genannten, damals außerhalb der Stadt gelegenen Jakobsberger Kloster wurden die Mönche vertrieben, das Gebäude mit Werken umgeben und als Kastell befestigt. Die Thürme und ein Theil der Mauern, womit das diesseits Weisenau gelegene Viktorstift umgeben war, wurden niedergerissen, das Albanskloster ausgeplündert und in

 

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