52 Zweigvereine Am 28. April 2019 trafen wir uns mit Dr. Klaus Sippel zu einer Exkursion in das Richelsdorfer Gebirge. Der frühere Marburger Bezirksarchäologe führte uns durch die einst bedeutendste Stätte des nordhessischen Kupferbergbaus. Treffpunkt war die Friedrichshütte in Bebra-Iba. Die älteste Erwähnung der Gewinnung von Kupfer aus Kupferschiefer in der hiesigen Region stammt aus dem Jahr 1460. Nach ihrer Fertigstellung 1735 verfügte die Hütte wie die schon bestehende Richelsdorfer Hütte über insgesamt drei Öfen. Am Großen Dachsberg in der Gemarkung Bauhaus und in Iba wurde Kupferschiefer gefördert. Um an ihn zu kommen, legte man bis zu zehn Meter tiefe Schächte an. Das durch Hauer abgebaute Material wurde anschließend in Körben durch Haspel an die Oberfläche befördert. Im Laufe der Zeit stieg die Zahl der Schächte immer mehr an; noch heute sind die sogenannten Pingfelder im Wald der Herren von Trott zu Solz gut zu erkennen. In Schmelzhütten wurde das Kupfer vom übrigen Material getrennt, die dabei entstehende Kupferschlacke fand u. a. im Straßenbau Verwendung. Das gewonnene Kupfer wurde größtenteils nach Kassel geliefert und im Messinghof in Bettenhausen verarbeitet. Auch der Herkules ist aus diesem Kupfer hergestellt worden. Für Kaufungen war das Kupfer ebenfalls von großer Bedeutung. Durch Legierung mit Nickel wurde es zu Messing verarbeitet, das bis nach Frankfurt, Köln, Antwerpen Leipzig, Lübeck und sogar bis nach Schweden verkauft wurde. In Kaufungen gab es mindestens drei Hüttenstandorte mit sechs Hämmern. Lesenswertes in Auswahl Exkursion des ZV Kaufunger Wald/Söhre ins Richelsdorfer Gebirge Auf Exkursion im Richelsdorfer Gebirge; v. r n. l.: Albert Noll , Dr.Meissner, Günther Viehmann, Thea Viehmann ,Walter Schönewolf , Dr. Klaus Sippel , Heidi Noll (Foto: ZV Kaufunger Wald)
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