2 Der Leitaufsatz zum Umschlagbild VOR 75 JAHREN – HESSEN VOR UND NACH DER KAPITULATION AM 8. MAI 1945 von Dr. Horst Hecker und Dr. Hans-Jürgen Kahlfuß Am 24. März 1945 ist das deutsche Reichsgebiet westlich des Rheins von amerikanischen, englischen und französischen Truppen völlig besetzt. Bereits am 7. März erobern amerikanische Truppen Köln. Die Sprengung der Ludendorff-Eisenbahnbrücke bei Remagen misslingt. Amerikanische Truppen erobern die Brücke und bilden dort am 7. März den ersten Brückenkopf östlich des Rheins. Der Brückenkopf reicht bald bis kurz vor Marburg. Am 25. März gelingt den Amerikanern der Rheinübergang bei Wesel. Amerikanische Truppen aus diesen beiden Brückenköpfen kesseln das Ruhrgebiet ein. Hessen selbst wird von den amerikanischen Brückenköpfen bei Remagen (22. März), Worms (26. März) und nördlich von Mainz Der Leitaufsatz zum Umschlagbild (28. März) in knapp drei Wochen erobert. Groß Gerau fällt bereits am 24. März, Darmstadt am 25. März, Frankfurt am Main, Hanau, Wiesbaden, Gießen und Marburg am 27. bzw. 28. März. Eine amerikanische Heeresgruppe erobert durch den Vogelsberg Lauterbach (29. März), Hersfeld (31. März), Fulda (1. April) und Schmalkalden (3. April). Eine andere amerikanische Heeresgruppe zieht nach Norden. Kassel, seit dem 1. April eingekesselt, fällt am 4. April. Letzte größere Kämpfe im heutigen Hessen gibt es am 7. April nördlich von Hofgeismar und im Raum Eschwege. Am 10. April ist das heutige Hessen völlig besetzt. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung setzt die amerikanische Militärregierung in den „Zentren“ sogenannte „Detachments“ ein. Diese beleben vor Ort in etwa die alten Verwaltungsstrukturen, jetzt natürlich unter Ausschluss ausgewiesener Nationalsozialisten. Frühere NS-Funktionäre – etwa 70.000 Personen in der amer i kanischen Besatzungszone – werden bestraft. So kommt es Schritt um Schritt zu einer Demokratisierung Hessens, zunächst vor Ort und auf Kreisebene. Die „Militärregierung – Amerikanische Zone“ errichtet mit der Frontverlauf 22.–28. März 1945 (aus: Die letzten 100 Tage, München: Verlag Kurt Desch1965, S. 82)
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