Zweigvereine 31
Hundertschaft Gensungen befanden sich
vier Gerichtsstätten: 1.) Gensungen selbst
für das Amt Felsberg; 2.) Guxhagen für das
Amt Melsungen;
3.) Mörshausen für das Amt
Spangenberg und 4.) Lichtenau. Laut Dr.
Bernhardi ist nicht zu übersehen, dass ums
elfte Jahrhundert in unmittelbarer Nähe der
vier Gerichtsstätten auch vier Grafenfamilien
beheimatet waren und es so scheint, dass diese
die Inhaber der betreffenden Untergerichte
waren, mit denen sie vielleicht von Mainz beliehen
worden waren. Aus der Urkunde über
die Belehnung des Landgrafen Heinrich I. von
Hessen von 1263 geht hervor, dass mehrere
Hundertschaften, welche zur Grafschaft und
dem Landgericht Maden gehörten, damals
zu Lehen gegeben waren. So finden wir z. B.
in der Nähe von Gensungen die Grafen von
Felsberg.
Im weiteren Verlauf seines Vortrages ging
Dr. Bernhardi darauf ein, mit wieviel ‚Mannschaft‘
jedes Dorf in früheren Jahren zur
Landfolge verpflichtet war und legte Zahlen
für das Amt Felsberg um das Jahr 1580 vor.
Insgesamt betrug die „Mannschaft“ für das
Amt Felsberg etwa 700 Mann. Dazu lieferte die
Stadt Felsberg 119 Mann. Die Dörfer waren in
4 ½ Gruppen, sogenannten Teilen, aufgeteilt.
Der erste Teil war identisch mit dem Kirchspiel
Gensungen und bestand aus den Dörfern:
Gensungen 45 Mann; Beuern
32 Mann; Heßlar
25 Mann; Melgershausen 30 Mann. Der zweite
Teil gehörte zur Hundertschaft Verna und
bestand aus den Dörfern: Hilgershausen 25
Mann; Harle 65 Mann; Unshausen
28 Mann.
Der dritte Teil enthielt folgende Dörfer: Niedermöllrich
58 Mann; Niedervorschütz 27
Mann; Böddiger 37 Mann. Der vierte und noch
halbe Teil umfasste folgende Dörfer: Neuenbrunslar
40 Mann; Altenbrunslar 34 Mann;
Deute 25 Mann; Lohre 19 Mann; Hesserode
20 Mann; Helmshausen 14 Mann; Rhünda 26
Mann; Altenburg
4 Mann.
Die Höfe Karthause, Mittelhof und Wimmenhausen
stellten je einen Mann, der Sundhof
musste zwei Mann stellen.
Weiter heißt es in den Mitteilungen: „Ein
heiteres Mahl vereinte nachher in den schönen
Räumen des Holzmann’schen Gasthauses
die Vereinsgenossen in großer Anzahl, welche
nach verschiedenen Ausflügen zu dem nahen
Heiligenberg und der Altenburg erst mit den
späten Bahnzügen das gastliche Gensungen
verließen.“
Diese Versammlung legte den Grundstein
für zahlreiche Mitgliedschaften aus Felsberg,
Gensungen und den umliegenden Orten.
Eckhard Ude
Aus dem Jahresbericht 2018
Das Programmjahr 2018 im Zweigverein
Frankenberg
begann am 19. Januar im Museum
im Kloster mit einem reich bebilderten
Vortrag unseres Mitgliedes Lothar Finger über
„Adel, Klerus und gemeiner Mann im Frankenberger
Land der Frühen Neuzeit“ (48 Besucher).
Für den verhinderten Archivamtsrat a. D.
Armin Sieburg (Marburg), der seit Jahren
Zweigverein Frankenberg
Der Vorstand des Zweigvereins
Karl-Hermann Völker, 1. Vorsitzender, Ruth
Piro-Klein, 2. Vorsitzende, Adam Daume,
Schatzmeister, Dr. Horst Hecker, Schriftführer,
Karl-Heinz Hartmann, Anita Lorenz, Ilse
Schmidtmann, Dr. Ulrich Stöhr und Heiner
Wittekindt, Mitglieder des Beirats. Mitgliederstand
am 1. Januar 2019: 115 (Eintritte: 3, Austritte:
2, Todesfälle: 6)
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