Zweigvereine 61
Wie haben unsere Vorfahren diese Bauwerke
mit ihren begrenzten technischen Mitteln
nur errichtet? Wer hat die Konstruktion so
festgelegt, dass die Gebäude heute noch stehen?
Wie wurden die Baumaterialen herbeigeschafft?
Das waren Hauptthemen, auf die
der Referent im Einzelnen einging.
Dass es in unserer Gegend einmal den Bergbau
gegeben hat, wurde in dem Vortrag „Zeche
Heiligenberg“ am 18. Mai 2017 von den
Referenten Klaus Winter und Rolf Fröhlich
aus Felsberg anhand einer PowerPoint-
Präsentation bildlich dargestellt. Landgraf
Philipp
der Großmütige erlaubte in einem
Dokument vom 3. Dezember 1554, am Heiligenberg
bei Gensungen nach „Steinkohle“ zu
graben. Fast 400 Jahre lang stellte die Braunkohlenzeche
Heiligenberg einen bedeutenden
Standort in der nordhessischen Energiewirtschaft
dar. Die Kohle wurde schon sehr früh
nicht etwa als Hausbrand, sondern als Energie
für die Schmelzöfen und Glashütten sowie
beim Salzsieden des Landgrafen eingesetzt.
Am Tag der Hessischen Landesgeschichte
am 9. September 2017 in Marburg nahmen
mehrere Vorstandsmitglieder teil.
Nach der Sommerpause fand die nächste
Vortragsveranstaltung am 28. September
2017 mit dem Titel „Die Kunst im Zeitalter
der Reformation“ mit der Referentin Marion
Jäckel
MA, Schrecksbach, statt. Die Kunst in
der Zeit der Reformation verbinden viele mit
Bilderstürmen und leergeräumten Kirchen.
Tatsächlich wussten auch die protestantischen
Fürsten die Kunst für ihre Sache sprechen und
wirken zu lassen – man denke nur an die
weitreichende Wirkung der Werke von Lucas
Cranach. Der Vortrag war ein Ausflug in die
Kunstgeschichte der Reformation und streifte
nicht nur die Wittenberger, sondern auch die
hessische Reformation. Landgraf Philipp ist
nicht gerade als Mäzen für die schönen Künste
in die Geschichte eingegangen.
Im Oktober machte der Geschichtsverein
eine Herbstfahrt nach Friedland unter dem Titel:
„Fluchtpunkt Friedland 1945 bis heute“. Bei
der gut vorbereiteten Ausstellung (eine Einrichtung
des Landes Niedersachsen) im ehemaligen
Bahnhofsgebäude von Friedland wurden
die Ereignisse in der von der damaligen britischen
Besatzungsmacht eingerichteten Sammelstelle
der Flüchtlinge und Vertriebenen sehr
ausführlich dargestellt. Auch der ältere Teil der
Teilnehmer hat so noch einmal einen Eindruck
der damaligen Verhältnisse und Gegebenheiten
erfahren können und für die jüngeren Teilnehmer
waren es neue Informationen.
Etwas abweichend von den Vorträgen im
Jahr 2017 zu 500 Jahre Reformation war dann
im Oktober der Vortrag zu „Festungsbau-Werke
– Vom Ringwall zur Panzerfestung“ von
Volker Wiegand aus Melsungen. Siedlungsspuren
der Vergangenheit belegen einerseits
die Gestaltungskraft der Menschen für die Bewältigung
des Alltags, andererseits aber auch
ihr Streben nach Sicherheit. Die Existenz von
Verteidigungsanlagen belegt, dass es Bedroher
gab. Über die Jahrhunderte entwickelten
sich Formen der Bedrohung und der Verteidigung
wechselseitig.
Im August und im Oktober hatte der Zweigverein
Homberg (Efze) zu Vorträgen und Ausstellungen
eingeladen, an denen sich der
Zweigverein Melsungen rege beteiligte, mit
„Luther und Europa“, „Mit Glauben Staat machen“,
sowie der Vortrag von Prof. Dr. Gury
Schneider-Ludorff aus Neuendettelsau zum
Thema: „Philipp der Großmütige, der selbstbewusste
Fürst der hessischen Reformation“.
Zum Jahresabschluss im November war
Herr Prof. Dr. Jürgen Wolf von der Universität
Marburg mit dem Thema „Der mittelalterliche
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