Aus Stadt und Land 61
bewahren wollen, die Jungen, die Kinder, fehlen
in unseren Reihen. In diesem Bewusstsein
gründeten wir vor fünf Jahren den „Arbeitskreis
Jugend“. Es fanden sich schließlich
sieben Persönlichkeiten zusammen und entwickelten
ein erstes Projekt: Über die Schulen,
gemeinsam mit der Lehrerschaft, gern mit Unterstützung
der Staatlichen Schulämter, sollte
es gelingen, Jugendlichen den Blick auf unsere
Heimat und ihre Geschichte zu öffnen. Die
Rahmenpläne für den Unterricht lassen hier
genügend Spielräume, außerdem existieren
an Schulen bereits hervorragende Geschichtswerkstätten,
da lässt sich bestens anknüpfen.
Mit ausgewähltem historischem Material, aufbereitet
für den Unterrichtseinsatz, möchten
wir interessierte Lehrer unterstützen.
Unter dem Titel „Fridericianum – Friedrichsplatz
– Friedrich II.“ luden wir Lehrerinnen
und Lehrer aller Schulstufen zu einer Informationsveranstaltung
in das alte Zeughaus
(Mensa der Max-Eyth-Schule) ein. Wir informierten
über die Ziele und die Angebote des
Vereins und legten unsere Materialkonzeption
vor. Wir hatten ein traditionelles Kasseler
Mittagessen vorbereitet, Weckewerk, das Herr
Studiendirektor a. D. Heinrich Keim kenntnisreich
kommentierte. Eine schöne Veranstaltung,
aber auf geradezu entmutigende Weise
schlecht besucht. Was hatten wir falsch eingeschätzt?
Warum fehlte eine spürbare Unterstützung
vonseiten der Schulleitungen und
des Schulamtes? Im Schulamt hatten wir doch
vorgesprochen und die Unterlagen verteilt.
Rückmeldungen erhielten wir aus mehreren
Schulen direkt. Wir sollten berücksichtigen,
wie viele Anfragen von außen an die
Schulen gehen, wie immer wieder neue Projekte
(Gesundheit, Ökologie, Bewegung, Kultur
…) an Schulen herangetragen werden.
Zudem hätte der Belastungsdruck ständig zugenommen,
über die Unterrichtsverpflichtung
hinaus durch eine zunehmende Konferenzarbeit,
die zusätzliche Sozialarbeit, Fortbildungen
zu immer mehr außerunterrichtlichen
Anforderungen und ganz besonders durch
Historische Stadtführung durch Kassel der Klasse G 10 der Eichendorff-Schule in 2017. Im Hintergrund
der Portikus des Roten Palais, rechts weiter hinten das Museum Fridericianum. Foto: Jürgen Fischer
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