Kurzbiographien 19
Dörfer seiner Heimat erforscht habe. „Die
Menschen sind dabei angewiesen auf Fachleute,
die ehrenamtlich bereit sind, ihnen bei
der Geschichtsschreibung ihres Ortes mitzuhelfen“,
sagte Weinmeister.
Bürgermeister Rüdiger Heß gratulierte
nach der Ordensverleihung im Namen der
Stadt Frankenberg seinem verdienten und
doch sehr bescheidenen
Stadtarchivar,
der zunächst gezögert
habe, die hohe
Auszeichnung des
Landes Hessen anzunehmen.
„Tragen
Sie diese Ehrung
mit Stolz!“ ermutigte
Heß den 49-Jährigen.
„Ich bin froh
und glücklich, dass
Sie für unsere Stadt
diese wertvolle Arbeit
leisten.“
Für den in Wiesbaden
vertretenen
Vorstand des Frankenberger
Zweigvereins
für hessische Geschichte und Landeskunde
wies Ruth Piro-Klein auf die Fülle
von eigenen Veröffentlichungen Horst Heckers
zur Regionalgeschichte, aber auch seine
aktuelle wissenschaftliche Betreuung von
anderen örtlichen Chronikprojekten hin. Sie
lobte die große Fachkompetenz und Freundlichkeit,
mit der er interessierten Bürgern die
Geschichte ihrer Heimat erschließe.
Horst Hecker wurde am 25. September 1964
in Haubern geboren, besuchte die Grundschule
in Frankenau und die Frankenberger Burgwaldschule,
dann die Oberstufe der Edertalschule,
wo er 1985 das Abitur ablegte. Nach
dem Grundwehrdienst bei der Bundeswehr
studierte er Geschichte und Politik in der
Marburger Philipps-Universität mit dem Magisterabschluss
1993. Als wissenschaftliche
Hilfskraft bei dem Neuzeit-Historiker Prof.
Peter Krüger schrieb er als Doktorarbeit ein
700-seitiges Buch über die Geschichte seines
Heimatortes Haubern. Es folgten die Chronik
von Geismar, weitere
Bücher und Bildbände
über Frankenberg,
daneben viele wissenschaftliche
Aufsätze.
Ab 2002 wirkte
Dr. Hecker als Stadtarchivar
im „Haus
am Geismarer Tor“,
2004 übernahm der
Frankenberger Geschichtsverein
von
der Stadt Frankenberg
vertraglich die
Aufgaben des Stadtarchivs
und stellte
Horst Hecker mit einer
Teilzeitstelle ein,
die von der Stadt über einen Zuschuss finanziert
wird. Hinzu kam für ihn noch eine zweite
Teilzeitstelle beim Landeswohlfahrtsverband
in Haina am Psychiatriemuseum und
dem Archiv des „Hohen Hospitals“.
Horst Hecker ist bei seiner Forschungsarbeit
zur deutsch-jüdischen Geschichte auch
mit anderen Gedenkinitiativen vernetzt. Sein
mehr als 600-seitiges Werk „Jüdisches Leben
in Frankenberg“ gilt als richtungweisend. Er
ist Mitglied der Historischen Kommission für
Hessen und der Kommission für die Geschichte
der Juden in Hessen.
Karl-Hermann Völker
Staatssekretär Frank Weinmeister (l.) zeichnet bei einem
Empfang in der Hessischen Staatskanzlei am 14. Juli 2014
Dr. Horst Hecker mit dem Hessischen Verdienstorden am
Bande aus. Foto: Völker
vorherige Seite  -  zurück  -  nächste Seite
 
 
vorherige Seite  -  zurück  -  nächste Seite