Der Hessische Landtag schaut zurück auf die NS-Vergangenheit ehemaliger Abgeordneter

Auf ein großes öffentliches Interesse stieß die Tagung zum Thema „Die NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ am 14. und 15. März 2013 im Hessischen Landtag. In der Tat standen drängende Fragen auf der Agenda: Warum bedurfte es mehr als 65 Jahre nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur, um dieses Thema offen zu diskutieren? Warum erfahren wir erst jetzt von der „NS-Belastung“ des hessischen Landtags in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens? Hatte die Mitgliedschaft ehemaliger Abgeordneter in der NSDAP Auswirkungen auf die Nachkriegspolitik?
Den Anlass, sich mit diesem Thema offensiv auseinanderzusetzen, bot eine Studie von Hans-Peter Klausch, die im Mai 2011 von der Fraktion Die Linke im Hessischen Landtag vorgestellt wurde. Sein Befund: mindestens 75 ehemalige hessische Mandatsträger waren vor 1945 NSDAP-„Parteigenossen“. Dieses Ergebnis überraschte, denn bisher war dies vielleicht von einem knappen Dutzend ehemaliger MdLs bekannt. Die Studie unterstrich ferner, dass die Kenntnis des Hessischen Landtags von seiner eigenen Entstehungsgeschichte an einer empfindlichen Stelle lückenhaft ist.
Insofern war es konsequent, dass Landtagspräsident Norbert Kartmann aus dem Kreise der von ihm geleiteten Landtagskommission „für die politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“ eine

Landtagspräsident Norberg Kartmann eröffnet die Tagungsveranstaltung, weiter im Bild (v. l.): Prof. Dirk van Laak, Gießen, Dr. Andreas Hedwig, Marburg, Prof. Constantin Goschler, Bochum, Prof. Udo Wengst, Regensburg. (Foto: Hessischer Landtag)

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