mehr als nur eine gemeinsame Publikation“, sagte er in die Zukunft blickend.
Mit der Entlastung des Vorstandes, einer Vorschau auf Veranstaltungen im laufenden Jahr und der Diskussion über Vorhaben und neue Themen endete die Jahreshauptversammlung.

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Martin Luther, Coca Cola und tradierte Legenden
Herrscheklas, Advent, Geschenke: Kai Lehmann verwies jüngst bei seinem Vortrag über Weihnachtsbräuche in Schmalkalden so manche Geschichte in das Reich der Legenden.
Geschenke gibt es zum Weihnachtsfest immer am 24. Dezember. Diesen unverrückbaren Glauben musste manch ein Zuhörer über Bord werfen, als Kai Lehmann über das Fest und seine Bräuche sprach. Dieser Tage hatten die Mitglieder des Hessischen Geschichtsvereins in das Gasthaus „Zum Römer“ eingeladen und Vorsitzender Lehmann hielt einen seiner beliebten Vorträge quasi aus dem Stegreif. Gleich zu Beginn schmiss er den heute üblichen Ablauf von Heiligabend und Weihnachten über den Haufen. In Schmalkalden war es noch vor reichlich 100 Jahren üblich, dass es Geschenke, wenn überhaupt, erst am 25. Dezember gab. Zwischen fünf und sechs Uhr wurden die Kerzen am Baum angezündet. Punkt sechs Uhr, so die Überlieferung, blies das Christkind vom Turm und dann gab es Geschenke. Das „Dännle“ schmückte man seinerzeit mit Figuren und Motiven aus Zuckergemisch, auch „Zockerdöckerle“ genannt. Den Weihnachtsmarkt gibt es in der Stadt ebenfalls schon lange. Bereits der „Thüringer Hausfreund“ schrieb am 7. Dezember 1910: „Es ist der schönste Weihnachtsmarkt in Südthüringen“. Warum der aber immer am ersten Mittwoch des Dezembers seine Pforten öffnete, das war in der Zeitung damals nicht beschrieben. „Das ist eine etwas eigene Art, ein eigener Brauch“, wusste auch Kai Lehmann keine Erklärung, sich das besucherträchtige Wochenende zuvor entgehen zu lassen.
Doch wer ist eigentlich der Weihnachtsmann, stellte der Direktor von Schloss Wilhelmsburg die nächste Frage. Zurück geht diese Kunstfigur wohl auf den heiligen Nikolaus, einst Bischof von Myra. Er wurde viele Jahrhunderte unter anderem als Schutzpatron der Kinder verehrt. Der Legende nach wurde ihm zu Ehren der 6. Dezember besonders gefeiert. „Es war bis zur Reformation nicht üblich, sich am 24., 25. oder 26. Dezember etwas zu schenken, das geschah am 6. Dezember, am Nikolaustag“, sagte Lehmann. Heiligabend und die Geburt Jesus wurden vielmehr liturgisch gefeiert. „Martin Luther verlegte das Schenken auf diese Festtage, weil an diesen Tagen nicht nur die Heiligen gefeiert werden sollten“, erklärte Lehmann. Er habe das Interesse der Kinder von der Heiligenverehrung weg auf Christus lenken wollen. Freilich dauerte es einige Jahre, aber der Brauch setzte sich durch. So habe die Reformation bis heute auch Einfluss darauf, wie Weihnachten in Mitteleuropa heute gefeiert wird. Selbst die Katholiken hätten das im Grunde heute so übernommen, wusste der Diplom-Historiker.
Eine erste Beschreibung von Santa Claus stammt aus dem Jahr 1821. Das Aussehen des bärtigen Alten mit rotem Mantel, weißem Rauschebart und dem freundlichen Aussehen verdankt die zivilisierte Menschheit allerdings einem Konzern: Coca Cola. Das Unternehmen hatte 1931 eine Werbekampagne gestartet, bei welcher der Weihnachtsmann erstmals in seiner heute üblichen Darstellung zu sehen war. „Es waren also Martin Luther und Coca Cola,

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