über „Das Schenkbarsche Haus Biedenkopf. Geschichte geschrieben in Lehm und Holz“.
Durch Umbauarbeiten im Rathaus Biedenkopf musste die „Hinterländer Bibliothek“ des Zweigvereins innerhalb des Gebäudes umziehen. Die Schließung erfolgte im November 2012. Die Wiedereröffnung fand im Juni 2013 statt.
Unser Mitteilungsblatt, die „Hinterländer Geschichtsblätter“, erschien viermal, jeweils achtseitig.

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Tabak brachte dem Hinterland Aufschwung
Welche Bedeutung der Tabak- und Zigarrenindustrie im heimischen Raum Mitte des 19. Jahrhunderts zufiel, hat jetzt der Leiter des Stadtarchivs Gießen, Dr. Ludwig Brake, in einem Vortrag am 19. April 2013 in Gladenbach gezeigt. Dazu eingeladen hatten der Hinterländer Geschichtsverein sowie der Heimat- und Geschichtsverein „Amt Blankenstein“. Für Gießen und teilweise auch das Hinterland stellte die Tabakindustrie sogar den Motor der Industrialisierung dar, betonte Brake. So habe es allein in der Stadt Gießen in den 1870-er Jahren 18 Zigarrenfabriken gegeben, in denen täglich rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt wurden. Kein anderer Industriezweig florierte zu dieser Zeit mehr.
Als Gründe dafür nannte Brake unter anderem die geringe Besteuerung von Tabakprodukten sowie die niedrigen Kosten für die Produktionsmittel der Zigarren. Anders als etwa in der Eisenindustrie oder dem Bergbau waren hier keine erheblichen Investitionen in Anlagen und Maschinen nötig, sodass die Tabakindustrie für Unternehmer einen besonderen Reiz darstellte. Einer der Wegbereiter war dabei Georg Philipp Gail, der 1812 in Gießen mit der Tabakproduktion begann und sich vermutlich als erster Unternehmer in Gießen ein Millionenvermögen erarbeitete, sagte Brake. Ein Vorteil der Zigarrenfabrikation sei dabei die dezentrale Organisationsform gewesen, wie man sie zeitweise auch im Hinterland vorgefunden hat, wo es in mehreren Orten Zigarrenfabriken gab. „Man hat die Arbeitsstellen praktisch zu den Arbeitern gebracht“, erklärte der Experte. Das sei vor allem den Frauen entgegengekommen, die so neben der Landwirtschaft und der Familie noch einem weiteren Erwerb nachgehen konnten – teilweise sogar in Heimarbeit.
Die Bedeutung der Tabakindustrie als gewichtiger Wirtschaftszweig machte schließlich auch

Ein Blick in eine der Zigarrenfabriken im Hinterland.

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