war Wolfgang Hermsdorff genealogisch mit Wehlheiden verbunden. 1924 wurde der Vater nach Treysa an das dortige Gymnasium versetzt, und so wuchs er mit seinen beiden jüngeren Geschwistern in Treysa auf, besuchte dort die Volksschule und auch teilweise das Gymnasium. Später, nachdem sein Vater wieder nach Kassel versetzt worden war, beendete er das Gymnasium mit dem Abitur, welches er 1940 an der damaligen Oberrealschule I ablegte. Wolfgang Hermsdorff bedauerte später immer wieder, dass er einen wesentlichen Teil seiner Jugend nicht in Kassel verbracht hat und er deshalb auch in Kassel nicht richtig verwurzelt war. Vielleicht ist dies ein Grund für seine späteren Aktivitäten zur Kasseler Geschichte und Heimatkunde.
Nach kurzzeitigem freiwilligem Reichsarbeitsdienst begann er mit dem 3. Trimester 1940 ein Medizinstudium in Marburg. Dort wurde er auch Mitglied der „Marburger Burschenschaft Rheinfranken“, der er bis zu seinem Lebensende verbunden blieb. Bereits im Herbst 1941 wurde er zur Luftwaffe zum Kriegsdienst eingezogen und kam im Mai 1943 in Tunesien als Unteroffizier in englische Kriegsgefangenschaft. Von England aus wurde er in ein Gefangenenlager in die USA verlegt. Mit leichtem Schmunzeln über die funktionierende „Bürokratie“ im 3. Reich zeigte er mir einmal die schriftliche militärische Beförderung, die ihm noch vor Kriegsende durch das Internationale Rote Kreuz in der Gefangenschaft in den USA ausgehändigt worden war.
Nach seiner Rückkehr nach Kassel begann er 1946/47 ein Philologie-Studium in Marburg. 1951 wurde er Redakteur bei der „Kasseler Post“, einer Tageszeitung, deren Vorläufer bereits 1885 gegründet worden war und seit 1923 bis 1943 und dann wieder ab 1949 unter diesem Titel erschien. Wolfgang Hermsdorff berichtete zu Anfang über die wichtigen Ereignisse aus den ehemaligen Kreisen Hofgeismar und Wolfhagen. Als die Kasseler Post 1969 in der „Hessischen Allgemeinen“ aufging, eine Zusammenarbeit hatte schon vorher zwischen den beiden Zeitungen bestanden, wechselte er ebenfalls zur „Hessischen Allgemeinen“. Hier wurde er auch Leiter des Redaktionsarchivs.
Wolfgang Hermsdorff war verheiratet und hatte zwei Kinder, eine Tochter, die in die väterlichen Fußstapfen trat und Redakteurin beim „Wiesbadener Kurier“ ist, und einen
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