heutigen Tag sichtbare „Ergebnisse“. Deshalb nahm sich das Landeskirchliche Archiv Kassel zum 400. Jahrestag der sogenannten Zweiten Reformation an und konzipierte eine Ausstellung, welche in 13 Tafeln das Umfeld, die Einführung, Folgen und Reaktionen auf die Verbesserungspunkte darstellt und deren Nachwirkungen beleuchtet. Ab 2006 wird diese Ausstellung nun in verschiedenen Gemeinden der Landeskirche zu sehen sein (Termine siehe unten).
Anhand von teilweise noch nicht ausgewerteten Quellen, werden nicht nur die Verbesserungspunkte anhand der bereits bekannten Widerstände in Marburg, Eschwege und Schmalkalden dargestellt, sondern auch die Reaktionen in und Folgen für andere(n) Orte(n) der Landgrafschaft aufgezeigt. So geben Einträge in den Kirchenbüchern von Kassel, Dillich, Bad Sooden, Wenigenhasungen und Eschwege-Neustadt Einblick in die Handhabung des neuen Abendmahls und verdeutlichen die Schwierigkeiten bei der Einführung der „fractio panis“ – des Brotbrechens.
Durch Auswertung der Jahresrechnungen von Grüsen, Gemünden, Sipperhausen und Bischhausen (bei Witzenhausen) gelingt nicht nur eine Datierung des Wechsels von „ostien“ zu „brot“ oder „weck“ und somit die Umsetzung der Verbesserungspunkte, sie ermöglicht auch einen Einblick in die neue Ausstattung der Kircheninnenräume:
Auszüge aus Chroniken und Akten des Landeskirchlichen Archivs Kassel, des Dekanats Eschwege und des Staatsarchivs Marburg verdeutlichen das sehr ambivalente Verhältnis der Bevölkerung und der Pfarrer zu den Neuerungen.
Weiterhin bringt die Ausstellung eine Vielzahl von Bilder, welche die Auswirkungen der Entfernung der „Götzen“ und „papistischen Bilder“ dokumentieren. Zerstörte Stein- und Holzfiguren, zweckentfremdete Taufsteine (diese wurden entfernt, da die Sakramente keinen festen Ort mehr haben sollten) und erst im letzten Jahrhundert wieder frei gelegte Wandmalereien aus Nieder- und Oberhessen geben ein beredtes Zeugnis von der Durchsetzung des zweiten Gebotes (Du sollst dir kein Bildnis machen), wie es Moritz verstand.       
Kerstin Langschied

 

Interdisziplinäres Symposium
Die mittelalterlichen Wandmalereien in der Stadtkirche Zierenberg

Die mittelalterlichen Wandmalereien des 14. und 15. Jahrhunderts in der ev. Stadtkirche zu Zierenberg wurden in den Jahren 1997 bis 2006 aufwendig restauriert. Anläßlich der Fertigstellung dieser Restaurierungsarbeiten veranstaltet die Evangelische Kirchengemeinde und der Förderverein für die Restaurierung am Freitag, den 1. Dezember 2006 ein interdisziplinäres Symposium werden. Eine Reihe von Wissenschaftler aus Hessen ist eingeladen worden, um über die historischen und baugeschichtlichen Voraussetzungen der Entstehung, über Bildinhalte und über denkmalpflegerische Aspekte dieser Malereien zu referieren, die im Zusammenhang mit

 

Vorgesehene Ausstellungstermine 2006:

Die Ausstellung kann im Landeskirchlichen Archiv ausgeliehen werden:
Landeskirchlichen Archiv, Lessingstraße 15 A, 34119 Kassel, Tel. (0561) 788760, Fax (0561) 7887611,               archiv@ekkw.de