7. Hermann Diemar: Die Chroniken des Wigand Gerstenberg von Frankenberg. Marburg 1909 (Nachdruck 1989), S. I.
8. Franz von Wegele: Geschichte der deutschen Historiographie seit dem Auftreten des Humanismus. In: Geschichte der Wissenschaften in Deutschland, Band 20, München/Leipzig 1885, S. 443.
9. Zu Lauze vgl. Allgemeine Deutsche Bibliographie, Leipzig 1887, Bd. 18, S. 80-81.
10. Erstmals veröffentlicht in der Zeitschrift für Hessische Geschichte und Landeskunde Band 1, 1841.
11. Dilichs Karten in der "Hessischen Chronica" stützen sich noch nicht auf eigene kartographische Arbeiten, die er erst viel später begann. Als Vorlage dienten ihm unter anderen Karten aus der Werkstatt Gerhard Mercators. Vgl. Edmund E. Stengel: Wil-helm Dilichs Landtafeln hessischer Ämter zwischen Rhein und Weser. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Band 70, 1960, S. 155. Vgl. dazu auch Dorn, Zeitschrift für Vermessungswesen, 1914, S. 463-464.
12. Gerhard Menk: Die Chronistik als politisches Kampfinstrument: Wilhelm Dilich und Marquard Freher, in: Hessische Chroniken zur Landes- und Stadtgeschichte (2003), S.147-184
12. Siehe Niemeyer, wie Anm. 2, S. 3. Den Wetterauer Grafenverein oder auch Grafenkorrespondenz gab es seit 1565. Es war der im deutschen Reichsverbund wirksamste Zusam-menschluß kleinerer Landesherren, die sich den Vormachtansprüchen der Fürsten entgegenstellten. Vgl. Gerhard Oestreich: Verfassungsgeschichte vom Ende des Mittelalters bis zum Ende des alten Reiches. In: Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 11, Stuttgart 1980, S. 35.
13 Niemeyer, wie Anm. 2, S. 4.

Philipp Jakob Spener - ein protestantischer Kirchenvater in Hessen
Zum dreihundertsten Mal jährte sich im Jahr 2005 der Todestag des lutherischen Theolo-gen Philipp Jakob Spener (1635-1705)1. Wer war dieser Mann, der bei seinem Tod ein Ansehen besaß, wie es "kein Theologe nach Luther je besessen hatte und nach ihm kein anderer Theologe in der evangelischen Kirche jemals haben sollte"2?
Spener wurde in Rappoltsweiler im Elsaß geboren. Von Kindheit an hoch begabt wuchs er hinein in eine ‚pietistische' Frömmigkeit: Gegenüber einer mit eifernder Gründlichkeit auf die korrekte orthodoxe lutherische Lehre pochenden Theologenschaft sahen reform-orientierte Christen die Notwendigkeit, auch ein christliches Leben in die Tat umzusetzen. Echter Glaube ist demnach nicht nur Kopf- sondern auch Herzensangelegenheit und zeigt sich in einer an den Geboten Gottes ausge-richteten Lebensweise.
Spener studierte Theologie und erarbeitete sich gleichzeitig Expertenwissen auf dem Gebiet der Wappenkunde. Alle Weichen schienen in Richtung einer Karriere an der Universität gestellt, als ihn unerwartet im Jahr 1666 die Freie Reichsstadt Frankfurt am Main an die Spitze des dortigen lutherischen Predigerkollegiums berief. Seine neue Arbeit in der Kirchengemeinde begann Spener zu-nächst mit den herkömmlichen orthodoxen Mitteln. Die Hauptaufgabe lag im Predigt-dienst, daneben versuchte man mit Katechis-musunterricht und obrigkeitlicher Hilfe (Buß-tage, Zwangsmaßnahmen) die Menschen zu einem christlichen Lebenswandel zu bewe-gen. Doch begriff Spener schon bald, dass er auf diese Weise nicht viel ausrichten würde.
Anstöße von außen - insbesondere durch seinen Freund, den Frankfurter Juristen Johann Jakob Schütz (1640-1690)3 - brachten