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Vignette von einem Briefkopf der FWNB
 

Abzweig von der „Carls- bahn" bei Hümme Richtung Haueda östlich Warburgs bereits 1850 befahrbar, die ganze Strecke Hümme-War- burg schließlich ab 28. März 1851. Das Kernstück aber, die Eisenbahnlinie Cassel-Rotenburg-Bebra-Gerstun-gen hatte man mit dem sog. ersten Spatenstich am 1. Juli 1845 bei Cuxhagen zu errichten begonnen und im Spätsommer 1849 in unmittelbarer Nachbarschaft mit dem Abschluß der Brückenbauarbeiten über die Fulda bei Guntershausen beendet. Acht Jahre nach dem Abschluß des „Ersten Staatsvertrages" und vier Jahre nach Beginn des Baus standen die Signale zwischen Gerstungen und Cassel auf „Freie Fahrt".

 

Die Fahrt in eine neue Zeit

Die „erste durchgehende" Fahrt von Gerstungen nach Carlshafen sollte das Dasein der Kurhessen in einer Weise „beleben und befördern", die vermutlich nur wenigen Teilnehmern an dieser Fahrt oder Zeitgenossen voll und ganz bewußt war. Zunächst einmal brachte das neue Verkehrsmittel einen Gewinn an Zeit, wenn man reisen wollte - etwa von Cassel nach Eisenach. Dies zeigt ein Blick auf den „Fahrplan der täglichen Dampfwagenzüge auf der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn" (FWNB) vom 9. November 1850. Von den aufgeführten vier Zügen verkehrten der erste und der letzte am Tag als „Güterzug mit Personenbeförderung" jeweils in eine Richtung, der zweite und dritte Zug am Tag, gleichfalls je einer in jede Richtung, als „Personenzug". Von diesen beiden Zügen benötigte der Zug von Carlshafen (ab 6.00 Uhr vormittags) einschließlich eines kurzen Aufenthaltes von 20 Minuten in Cassel bis Eisenach fünf Stunden 30 Minuten (an 11.30 Uhr vormittags). Ein Vergleich mit der Zeit, die heutigentags, 150 Jahre später, ein Reisender von Kassel einschließlich des Umsteigens in Kassel-Wilhelmshöhe nach Eisenach benötigt, mag zunächst zu einem Lächeln Anlaß geben: 71 Minuten 1999 gegenüber 330 Minuten 1849!, dürfte aber rasch einer bescheideneren Betrachtungswei-[Betrachtungsweise]

 

 

 

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