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Faustmühle erwirbt Brethonius Landsiegel diese Mahlmühle vom „gnädigen Herrn" als Lehnsgut, muß aber wegen des höheren Wertes auch mehr Abgaben leisten. Hermann Siebert und Johann Martin Siebert sind zu Beginn des 18. Jhs. Eigentümer der „Mittelmühle". 1777 gehört diese Johann Henrich Rode. Zu seiner Zeit hat diese Mühle das alleinige Recht des Schrotens von Malz für die beiden Brauereien im Dorf und auf der Freiheit. Da es aber an „Kunden" fehlt, ist die Mühle nicht ausgelastet. Jährlich müssen 20 Viertel Korn an den gnädigen Herrn abgeführt werden - im Sterbefall muß das Lehen „recognosziert" werden. Im 19. Jh. sind die Leitheusers im Besitz der „Mittelmühle", 1911 geht sie in den Besitz des Müllers Fritz Voigt über. Um 1960 wird der Mahlbetrieb eingestellt.

Unterhalb dieser Mühle lag die „Öl- und Schlagmühle", als deren Vorläufer wohl die bereits im 16. Jh. erwähnten „Lohemühle" des Franz Wiesell und die „Oleymühle" von Hans Kremers gelten können. Nach einer Stiftsakte verkauft Andreas Hocke 1604 seine „Oleymühle" an seinen Gevatter Curt Hoffmeister. Um 1680 wird Hans Georg Barchfeld als „Schlagmüller" genannt. Anfang des 18. Jhs. erscheinen in den Quellen Conrad Stein und Hans Jost als Schlagmüller, um 1733 Martin Hering als „Schlag- und Oleymüller". Um 1777 heißt es, daß in der „Schlag- und Oleymühle", Martin Hering zugehörig, die hiesigen Einwohner „ihr Ölgesäme, als Leinsamen, Bucheckern und dergl. im Herbst zu Öl schlagen." Der Müller übernimmt das Schälen von Gerste und Hirse für die Bewohner. Die Mühle selbst besitzt einen unterschlächtigen Gang und vier Paar Stempeln. Um 1850 übernimmt Johann Christoph Hering die Schlagmühle. Unter Ludwig Friedrich Eggert wird die Mühle zwischen 1890 und 1910 zur „Mahlmühle" umgebaut. Seit 1910 ist die Mahlmühle im Besitz der Familie Waurich. 1983/84 wurde sie stillgelegt, und der heutige Besitzer Heinrich Waurich nutzt das Gebäude im Mühlenweg 6 als Wäscherei.

Die „Lohmühle" wird wohl schon 1572 vom Ortsgreben verkauft. Im Text heißt es, sie sei „unten im Dorfe am Wege, welcher von Kaufungen nach Kassel läuft", gelegen und ihr Wasser werde oberhalb des Dorfes aus der Losse abgeleitet, das zunächst die Obermühle versorge, dann „herabfalle" und ein Wasserrad oder „Welle", drei Hämmer und das „Galmeywerk"9 treibe. Nach einer Stiftsurkunde verkauft der Vogt zu Kaufungen -

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9 Fr. Meyer: a.a.O., S. 193/94; Galmey = Zinkerz

 

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