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Kaufungen der „Papierer" Christoph Prüger gegen Bezahlung von 5000 Rtlr Lehnsgebühr „recognosziert" werden.7 In der Folgezeit werden Joh. Gottfried Roeper (1785), Christoph Roeper (1823) und Conrad Roeper (1835) als Eigentümer genannt. Um 1850 übernimmt Faktor Jean Euler die nunmehrige Mahlmühle, die unter Hermann Euler (seit 1880) um 1900 den Strom für die elektrische Beleuchtung der Lungenheilstätte liefert. Um 1911 erwirbt der Müller Lederhose aus Kassel die Mühle. Seit 1928 befindet sie sich nach dem Erwerb durch Gottlieb Brübach im Besitz dieser Familie und wird noch heute als „Kunstmühle" betrieben.

Die „Obermühle", oben im Dorf gelegen, wird um 1694 als herrschaftliches Lehen von Henrich Becker übernommen; dieser erhält die Erlaubnis, neben der mit einem Mahlgang versehene Mehlmühle noch eine Schlagmühle zu bauen. Die dem Konsistorialrat Rüppel „privative" zuständige Mühle befindet sich in gutem Zustand und verfügt über das nötige Wasser. Sie könne täglich sechs Viertel Korn mahlen, aber für die im Ort vorhandenen drei Mahlmühlen fehlt es an „Kunden"! Von 1850 bis 1904 ist die Mühle Eigentum von Carl Rode; er baut die Mühle zu einem Sägewerk um, stellt 1890 einen neuen Dampfkessel auf und übernimmt 1902 die Lieferung des elektrischen Stroms für die neue Lichtanlage der Gemeinde Oberkaufungen. 1904 richtet Oberwerkmeister Jakob Heitmann, der neue Eigentümer, neben dem Sägewerk eine Holzhandlung ein. 1921 wird das bisher private Elektrizitätswerk von der Gemeinde übernommen, Wasserkraft und Sägewerk bleiben jedoch im Eigentum von Jakob Heitmann. 1959 wird der Betrieb von der Firma Reinhard Schröder & Sohn, Mühlen- und Maschinenbau und Kraftfahrzeug-Reparaturwerkstatt, erworben.

Die „Mittelmühle", unterhalb der Papiermühle des Jost Richter - in der Mitte des „Fleckens" neben der neuen Mühle des Bastian Linck gelegen8 (die genaue Lage der beiden Mühlen in der Ortsmitte ist unklar!), wird um 1675 erstmals als Mittelmühle genannt, Christoph und Johann Müller erscheinen als „Mittelmüller". Die Mühle war „unsers gnädigen Fürsten und Herrn Mühle"; seit „undenkbaren Zeiten" wird hier die Malzfrucht der Dorf- und Stiftsgemeinde gemahlen. Die Gemeinde hat Dienstfuhren für die Mühle zu leisten. Durch Tausch für die am Lindenberg gelegene

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7 muß erneuert werden.

8 Fritz Meyer: a.a.O., S. 193

 

 

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