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günstigt [begünstigt], in Homberg stattfand. Den Festvortrag hielt Herr Metropolitan Schotte über "die Homberger Synode vom Jahre 1526". Der Text des Vertrages wurde auszugsweise im Homberger Kreisblatt vom 7. August 1886 veröffentlicht. Den Abschluß der Versammlung bildete eine Fahrt zum Knüllköpfchen am 21. Juli 1886. Von Homberg bis Frielendorf benutzte man die 1879 in Betrieb genommene Eisenbahn, "Kanonenbahn" genannt. In Frielendorf stiegen die Teilnehmer in die bereitstehenden Leiterwagen um, mit denen die Fahrt über Spieskappel mit seiner alten Klosterkirche fortgesetzt wurde. Gerade diese originelle Fahrt mit den holpernden Leiterwagen ist den 50 Teilnehmern in guter Erinnerung geblieben.
In den Jahren 1885 und 1886 erhielt der Verein in Homberg erfreulichen Zuwachs. Die Wahl des Städtchens für die Hauptversammlung wirkte sich günstig aus.
1885 wurden als neue Mitglieder aufgenommen:
Friedrich Settnick, Kaufmann, Theodor Krüger, Apotheker, Eduard Dithmar, Kaufmann,
Martin Weber, Obersteiger, Conrad Lass, Kaufmann und Wilhelm Winter, Bürgermeister.
1886 Rector Hocke, Landrat Otto von Gehren (Geheimer Regierungsrat, gest. 1896 -Ehrenbürger der Stadt Homberg), Carl Rohde, (kurhessischer) Staatsminister a.D., gest. 1888, Friedrich Wilhelm Hartdegen, Kreissekretär.
Von 1877 bis 1904 schwanken die Zahlen der Homberger Ortsgruppe zwischen 8 und 23 Mitgliedern.
Nur die Ortsgruppen über 50 Mitgliedern wurden als "Zweigvereine des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde" geführt. Sie waren wie heute selbständige Vereine. In Orten mit weniger Mitgliedern betreute ein "Pfleger" im Auftrag des Hauptvereins die Ortsgruppe. Vor 1912 hatte das Amt des Pflegers in Homberg Steuerinspektor Georg, der in diesem Jahre (1912) mit dem Amtsgerichtsrat Ferdinand Pitel die erste Orientierungstafel schuf, die der Verschönerungsverein auf dem Schloßberggipfel aufstellen ließ. Nach seiner Versetzung nach Hanau wurde dem Lehrer Wilhelm Vesper das Amt des Pflegers übertragen. Im Jahre 1908 wandte sich der Vorstand des Vereins an die Kreise und Städte mit dem Ersuchen um eine jährliche Unterstützung. "Etwa die Hälfte der Städte und einige Kreise traten mit erhöhten, teilweise erheblichen Zuschüssen -namentlich sind hier Kreis und Stadt Homberg zu nennen - dem Verein bei". Die neuen Mitglieder erhielten eine Urkunde, ein "Diplom" im Format 53:41 cm.
Im Jahre 1913 fand in der Zeit vom 7. bis 9. August wieder eine Jahresversammlung in Homberg statt. Den Festvortrag hielt Metropolitan Schenkheld über die Geschichte der Stadt. Besichtigung der Stadt und die Besteigung des Schloßberges standen weiter auf dem Programm der Tagung, die am letzten Tage mit einer Wanderung über die Sauerburg, den Mosenberg und Falkenberg in Hebel endete.
Im ersten Weltkrieg ruhte die Tätigkeit wie in den meisten Orten so auch in Homberg. Die Zeitschrift des Vereins, die ZHG, und die Mitteilungen an die Mitglieder erschienen jedoch ohne wesentliche Unterbrechung. 1935 fand zum dritten Mal eine Jahresversammlung des hessischen Geschichtsvereins in Homberg statt. "Nach dem Urteil aller Beteiligten hat die diesjährige Hauptversammlung des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde einen glänzenden Verlauf genommen", schrieb der Vorstand an den Lehrer Otto Vesper (Brief v. 10.10.1935).
Auf dem geschichtsträchtigen Boden unserer Stadt wurde am 10. Juni 1961 der Geschichtsverein Homberg als "Zweigverein des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde" neu ins Leben gerufen. Die Stadt hatte die heimatgeschichtlich interessierten Bürger von Homberg und Umgebung zu einem Vortrag von Professor Dr. Heinemeyer-Marburg, dem damaligen Vorsitzenden des "Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde", in den Rathaussaal eingeladen. Etwa 20 Damen und Herren wurden bis zum Ende des Geschäftsjahres 1961 Mitglieder des Vereins. Vorsitzender wurde Otto Vesper, Schatzmeister Karl Meers, Schriftführer Dr. Norbert Schick, Beisitzer Erich Kaiser. Am 20. April 1963 zählte der neugegründete Verein bereits 48 Mitglieder, bis zum Jahre 1971 waren es schon 130. Heute gehören dem Geschichtsverein Homberg 222 Mitglieder an. Im Jahre 1965 begann der Verein neben anderen Veröffentlichungen mit der Herausgabe der "Homberger Hefte", von denen bis heute 26 erschienen sind. Ein Markstein in der Geschichte des neugegründeten Vereins war die gelungene Ausrichtung der Jahreshauptversammlung des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde am 24. und 25. Juni 1967 in Homberg.

 

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