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als Bertelmann, der diesmal seine Hörer zum Heldrastein wandern ließ, zum Hahn, jenem einst von einer längst geschwundenen Burg gekrönten Basaltkegel bei Holzhausen an der Frankfurter Landstraße, zum Hohen Gras, das einen der verlockendsten Rundblicke Mitteldeutschlands gewährt, zu dem an den Hohenstaufen im Schwabenland erinnernden Desenberg am Hochrand der Warburger Börde und schließlich zu dem über dem mittleren Werratal gelegenen Zwergener Kirchberg, dessen Tal mit seinem „Deutschen Heimatglück“ unlängst in Marie Martin eine so begeisterte Künderin gefunden hat. Eine dichterische Würdigung der Heimat beschloß die packenden Schilderungen des feinfühligen Dichters1).

 

6. Am 17. März 1919 hielt Dr. Hans Braun aus Melsnngen [Melsungen] einen Vortrag über „Das Apothekenwesen in Melsungen seit dem dreißigjährigen Kriege“. Im Jahr des westfälischen Friedens bat der Regimentschirurgus Johannes Wolfgang die Landgräfin Amelie Elisabeth um Erteilung eines Apothekenprivilegs in Melsungen2). Obwohl die Stadtverwaltung einiges Mißtrauen gegen das neue Unternehmen hegte, drang Wolfgang mit seinem Anliegen durch, geriet aber bald mit Bürgermeister und Rat in Schwierigkeiten wegen Ausschenkens alkoholhaltiger Getränke. Wie in anderen hessischen Städten besaß auch in Melsungen die Stadt das Privileg des alleinigen Branntweinhandels. 1664 wurde das Privileg für Johannes Wolfgang erneuert, welcher die Apotheke dann an Georg Reinhard Brambeer verkaufte, der seinerseits 1694 vom Landgrafen Carl abermals eine Erneuerung erhielt. Bald danach verkaufte er das Geschäft an den Apotheker Johann Spalter. Er selbst wendete sich aber von neuem an den Landgrafen und bat um ein Privileg nach Felsberg, welches ihm auch gewährt

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1) Bericht P. Heidelbachs im „Hessenland“, 1919, S. 37.

2) Dr. Hans Braun. Grundlagen zu einer Geschichte der Familie Braun mit Beiträgen zur hessischen Familien- und Ortsbeschreibung. Ein Heimatsbuch. Leipzig. August Hoffmann. 1914. Seite 27 u. f.

 

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