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Flügel des Museums, wo er senkrecht auf die Mitte der linken Flanke des Bastions Zwehrenberg stieß, dessen linker und rechter Vorderwall (Face) das heutige Museum (Landesbibliothek) bedeckten und dessen rechte Flanke den Hof der heutigen Mädchenschule in der untern Karlsstraße ausfüllte. Von der Mitte dieser rechten Flanke lief der Hauptwall sodann nach dem untern Teil des heutigen Königsplatzes, jenseits dessen er Anschluß fand an das Bastion Hochberg, das, wie die übrigen Festungswerke der Stadt, hier nicht genannt zu werden braucht.

Vor den genannten Werken und dem Hauptwall der Südfront lief ein sehr breiter mit Wasser aus dem Druselgraben gespeister Graben, dessen äußerer Rand nur etwa 50 Schritt von der Mitte des Friedrichsplatzes entfernt war. Außerhalb dieses Grabens lagen noch zwei bastionsartige Werke, das eine vor dem Hauptwall zwischen Zeugmantel und Zwehrenberg, das andere vor der Spitze des Zwehrenberges und während seine linke Flanke etwa von der Mitte des heutigen- Friedrichsplatzes ausging, lag seine Spitze dort, wo heute die der Oberneustadt zugewandte Giebelseite der städtischen Gemüsehalle steht.

Im Vortrag wurden die Veränderungen erwähnt, die mit dem zwischen dem Landgrafenschlosse und dem Friedrichsplatz gelegenen Gelände im Laufe der Zeiten vor sich gegangen sind: Errichtung der Rennbahn, des Ballhauses und des Ottonäums unter Moritz dem Gelehrten, Erbauung des Kunsthauses an Stelle des Ottonäums unter Landgraf Carl, der die Oberneustadt schuf und zwischen ihr und den oben genannten Außenwerken die Esplanade, die Vorgängerin des Friedrichsplatzes, anlegte. Das erste Haus der Oberneustadt war das 1688 von du Ry für sich selbst gebaute Haus an der Ecke der Frankfurter Straße und der Esplanade (Friedrichsplatz). Landgraf Friedrich II. wandelte 1763 die alte Rennbahn in einen Paradeplatz, der an der nach der Stadt gelegenen Seite prächtige Kolonnaden erhielt, die an das Komödienhaus anschlossen, das an Stelle des Ballhauses errichtet wurde und das 1787 abbrannte.

 

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