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Südflügel (Kirchenbau) ausgebrannt. Aber das ver änderte Bauideal wünschte keine Erhaltung des alten Schlosses, die leicht möglich gewesen wäre. Oberbau direktor Jussow und unter ihm der spätere Oberbau meister Engelhardt, der Erbauer unseres Bahnhofes, entwarfen ein neues Schloß, und am 5. Dezember 1816 wurde der Abbruch des alten begonnen. Die Grundmauern waren so fest, daß sie mit Pulver gesprengt werden mußten. Als Kurfürst Wilhelm I. 1821 starb, war der erste Stock fertig. Es trat nun eine lange Pause ein. Friedrich Wilhelm bot 1832 den Land ständen die Fundamente an, die jedoch ablehnten. Dann entstand der Plan, auf den Fundamenten ein allgemeines Verwaltungsgebäude zu errichten, dann wieder wollte man den Schloßbau wieder aufnehmen; von 1840 an ruhten jedoch alle Pläne. Die Steine wurden später abgetragen und zum Bau der Gemäldegalerie verwendet. Vollständig verschwunden ist auch der benachbarte Paradeplatz. Hier hatte schon Landgraf Moritz 1593 eine Rennbahn und Landgraf Friedrich II. 1763 die Colonnaden angelegt. Ihr mittlerer Teil stellte einen Triumphbogen dar. Die das Ab schlußgitter flankierenden Statuen Nahls, vor allem die Pferdebändiger, sind jetzt in der Aue aufgestellt, ebenso die römischen Gladiatoren und Schleuderer. Vor jedem Pavillon lagen kämpfende Krieger und da neben gefesselte Sklaven. Der Paradeplatz, auf dem 6 Regimenter in Parade Platz fanden, wurde durch Jérôme zerstört.

Nachdem Redner noch den Entwurf einer Kirche für die Unterneustadt aus der Zeit Wilhelms IX. vorgeführt, ließ er zum Schluß seine Zuhörer noch einen zwanglosen Spaziergang durch die klassizistischen Viertel der letzten guten Zeit von Kassel unternehmen; es ist vornehmlich die Wilhelmshöher Allee, die noch einige tüchtige Beispiele dieser mit einfachen Mitteln biedere und anheimelnde Wohnstätten schaffenden Periode aufweist.

Wir haben, so etwa schloß Baurat Dr. Holtmeyer seine überall aus dem Vollen schöpfenden gediegenen Ausführungen, an drei Abenden die große Spanne von