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und Ballett wurden in das Maximilians-Palais, das verschwundene alte Theater, verlegt, und auch sonst entstanden noch viele Monumentalgebäude der Oberen Königsstraße, das Hessen-Rotenburgsche Palais, das Lyzeum u. a. m. Der Handel ward durch die Errichtung des Meßhauses und die Anordnung von zwei Messen gehoben, zu denen die Braunschweiger Messe das Vorbild war, die Kunstakademie ward ins Leben gerufen. Nahl und Tischbein, um nur diese zu nennen, wurden an den Kasseler Hof gezogen, das Lyzeum und das ihm angegliederte Seminar dienten der Wissenschaft.

Dann ging der Vortragende noch kurz auf den amerikanischen Feldzug ein. Das Verhalten Friedrichs während desselben ist heftig angegriffen worden, entsprach aber völlig dem G-eiste jener Zeit und die Angriffe auf die Person des Landgrafen halten vor der geschichtlichen Wahrheit nicht stand. Zwei Jahre vor seinem Tode hatte noch der Landgraf die Freude, ein ihm von den Ständen gestiftetes Denkmal (auf dem Friedrichsplatze) enthüllt zu sehen, wie er auch noch mit seinen Söhnen sich wieder zusammenfand. Eine zweite Heirat, in seinen letzten Lebensjahren, mit einer Prinzessin von Brandenburg-Schwedt blieb kinderlos, und am 31. Oktober 1785 starb der Fürst, wirklich geliebt und betrauert vom ganzen Lande, auf Schloß Weißenstein.

II. Zweigverein Marburg.

1. Versammlungen.

1. In der ersten Wintersitzung am 28. Oktober gedachte der Vorsitzende, Archivrat Rosenfeld, zunächst des Verlustes, den der Verein in den letzten Monaten durch den Tod von vier Mitgliedern, des Rentners Seippel, des Glasermeisters Schippel, des Landgerichtsrats Gleim und des Buchhändlers Braun, erlitten hat. Insbesondere hob er die Verdienste Brauns als Verlegers von „Hassiaca“, und Gleims als treuen Hessen, der noch in hohem Alter 1902—1906 als Vorstandsmitglied dem Verein gedient habe, hervor. Hierauf folgte der Vortrag des Archivassistenten Dr. Jo- [Johannes]

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