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Die Anordnung der Gebäude im Bezirk der Altenburg läßt sich nach Landaus Geschichte der hessischen Ritterburgen (Band 2, Seite 188) folgendermaßen angeben : Durch das gegen Norden liegende [innere] Tor, welches ehemals durch ein turmähnliches Grebäude gedeckt wurde, gelangte man in das Innere des Burghofes. Dieser war ehemals auf vier Seiten bebaut:

1) Der gegen Osten liegende Bau, 125 Fuß (= 39 m) lang, zwei Stockwerke hoch; nach dem dreißigjährigen Kriege neu erbaut, 1811 abgerissen;

2) der Bau nach Süden mit einem Winkel nach Westen, nach jener Seite 50 Fuß (= 15,5 m), nach dieser 80 Fuß (= 25 m) lang, war der eigentliche Palas; im Bauernkriege ausgebrannt und nicht wieder hergestellt. Die noch stehenden Mauern des Erdgeschosses zeigen südwestlich ein mit einem Fenster versehenes Rondel; westlich, wo sie sich besonders hoch erheben, zwei Fensteröffnungen;

3) an der westlichen Mauer auf mächtiger Basaltklippe der 50 Fuß (= 15,5 m) hohe Bergfrit, mit einer Mauerstärke von unten 5½ Fuß (= 1,75 m), oben 5 Fuß (= 1,5 m) und einem Durchmesser im Lichten von 7½ Fuß (= 2,33 m). Im gewölbten Unterraum des Turmes war das Verließ, in welches ein viereckiges Loch (das sog. Angstloch) durch das Gewölbe hinabführte. Das Gewölbe ist, um den Turm besteigbar zu machen, ausgebrochen worden. — Auf Grund der Urkunde von 1352 müssen wir endlich

4) noch ein drittes Wohngebäude am Burgtor (nach Norden zu) annehmen, wie oben bereits gesagt wurde.

Das sog. Herrenhaus am Fuße des Burgberges wurde von Joh. Urban von Boyneburg († 1721) erbaut und war ursprünglich zum Witwensitz bestimmt. Es wurde in unserer Zeit (seit 1900 etwa) vom General von Boyneburg-Lengsfeld wieder ausgebaut und hergerichtet, nachdem es auch lange verfallen gewesen und als Fruchtspeicher gedient hatte. Jetzt dient es der Familie als Sommeraufenthalt.

Von dem Dörfchen ist wenig zu sagen, und den ungeheuerlichen Mühlenbau, der das ehedem so malerische Landschaftsbild in höchst bedauerlicher Weise

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