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Streckenkommissar noch teilweise l Meter hoch gefunden und in ihrer Konstruktion untersucht worden. Die Kastellgräben sind verschieden breit, derjenige des Steinkastells ist 7,20 Meter breit und 2 Meter tief, wenigstens auf der Nordseite, wo er bis jetzt auf 60 Meter freigelegt worden ist. Die Längsausdehnung des Steinkastells erstreckt sich, der Bodensenkung entsprechend, von Ost nach West, d. h. nach dem Limes zu; es hat vier mit je zwei Türmen geschützte Tore, nur auf der Südseite stehen statt der Türme Futtermauern. Die Kastellmauern, die l Meter über dem Boden 1,65 Meter breit sind, bauchen sich außer auf der Westseite nach den Toren zu etwas aus. Die Stirnseite der Kastellmauern zeigt überall schöne, gleichmäßig durchlaufende Horizontalstreifen mit breiten Fugen. Von den Toren liegt keines genau in der Mitte seiner Seite; das hängt wahrscheinlich mit der schon bei der ältesten Anlage festgestellten Richtung der Lagerstraßen zusammen, während das Südtor wohl ursprünglich überhaupt nicht vorgesehen war und erst nachträglich durchgebrochen worden ist. Die porta praetoria liegt nach Norden, also nicht nach dem Pfahlgraben zu. Unter den Innengebäuden beanspruchen das sog. praetorium und das horreum besondere Beachtung. Die seit dem Jahre 1906 vom hessischen Staate vorgenommenen Arbeiten bezwecken die Aufdeckung des ganzen Kastells und die Erhaltung des noch vorhandenen Mauerwerks; zuerst wurde das Kastellbad freigelegt, entwässert und in seinen Mauerresten wieder befestigt. Es besteht aus 7 Räumen, die durch 3 bezw. 4 Präfurnien (Öfen) geheizt wurden; nur das Apodyterium (Auskleidezimmer) und das Frigidarium (Kaltwasserbaderaum) konnten nicht erwärmt werden, letzteres hat noch Reste der Abdichtung der Wand. Das Bad steht teilweise auf einer Unterlage von Quarzit-Bruchsteinen. Am Kastell sind bis jetzt die Mauern freigelegt und am Osttor die beiden Tortürme mit einem Stück der anschließenden Mauer wieder festgemacht worden. Zinnendecksteine sind nicht gefunden worden. Die Biegung des Kastellgrabens an der Nordostecke gibt einen guten Beweis

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