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Militär wegen ihrer Bevorzugung durch den Kurfürsten wenig beliebten Truppe und der Kasseler Bürgerschaft eine tiefe Mißstimmung, die in den aufgeregten Märztagen des Jahres 1848 noch verstärkt worden war. Am 9. April hatte sich nun das zutreffende Gerücht verbreitet, die Bürgerschaft wolle dem General v. Helmschwerd, dem Kommandeur der Garde du Corps, Rittmeister v. Baumbach und dem Kommandeur ihrer 2. Schwadron, Rittmeister v. Schenk zu Schweinsberg, eine Katzenmusik bringen und die Fenster einwerfen. Helmschwerd und v. Baumbach wohnten in den schräggegenüberliegenden Eckhäusern der Königs- und Fünffensterstraße, jetzt Nr. 7 und Nr. 6. Die Garde du Corps hatten nun beschlossen, die Verhöhnung ihrer Offiziere zu verhindern. Mit stillschweigender Genehmigung der Offiziere hatten die Wachtmeister Stiegel und Gärtner hinter den Meßbuden am Meßplatze ¹) eine Anzahl Mannschaften mit blanken Säbeln versteckt, die auf die Katzenmusikanten, als diese ihr Geheul begannen, mit der blanken Waffe einhieben. Kaum war die Menge auseinandergestoben, als von der Garde du Corps-Kaserne her die andere Schar ruhiger Bürger herannahte, die nun von den Soldaten für einen Teil der Katzenmusikanten gehalten und wie diese angefallen wurden. 2 Minuten dauerte der Tumult, dann war der Platz leer und alles still.

Seidler war unterdessen an den Wachtmeister Gärtner herangetreten, der im Kasernentor stand und von da aus das Zeichen zum Angriff gegeben hatte. Gärtner sprach sich sehr erregt über die schlechte Behandlung der Garde du Corps durch die Kasseler Bürger aus. Während des Gesprächs stürzten sich plötzlich 12 bis 16 Garde du Corps mit blanken Säbeln auf Seidler, den Gärtner nur mit Mühe retten konnte. Immerhin trug er eine leichte Stichwunde davon. Er ging nun über den Kampfplatz, auf dem Hüte, Stöcke und Schirme, teilweise zerhauen, herumlagen und auf den ihm Leutnant v. Verschuer mit einer Bürgergardenbüchse begegnete, nach dem Rathause. Wie er

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¹) Auf dem früheren Meßplatz steht jetzt das neue Rathaus.