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Milizregimenter sich von der hannöverschen
Straße bis zum Hofe Ellenbach ausdehnten. Letzterer war von den
hessischen und hannöverschen Jägern, dem halben Milizregiment
Freywald und einem Zug von Canitz mit einem Geschütz besetzt. Die
Jäger und Grenadiere waren am rechten Flügel, also zwischen
der Strasse und dem steilen Abhang gegen das Fuldatal, etwas vorwärts
der eigentlichen Aufstellung, postiert. Die Kavallerie stand in einer
Senkung hinter dem linken Flügel, die Husaren hatten so lange als
möglich die heranrückenden Franzosen beunruhigt; ihr tapferer
Führer, Rittmeister Juliat, fiel an der Niestebrücke vor Sandershausen
schwer verwundet, kam aber mit dem Leben davon.
Broglie ging in sehr geschickter Weise vor. In weitem Bogen die Höhe
ersteigend, so daß seine Truppen bis zum letzten Augenblicke durch
das Gelände gedeckt waren, richtete er seinen Angriff auf den linken
hessischen Flügel. Mit außerordentlicher Tapferkeit leisteten
die hessischen Linienregimenter und die wenigen hannöverschen Jäger
Widerstand. Aber schließlich mußten sie der Übermacht
weichen. Während der linke hessische Flügel bis zum Ende der
Schlacht standhielt, versagten die in der Mitte der Aufstellung befindlichen
Milizregimenter vollständig, schoben sich seitwärts und brachten
den rechten Flügel in Verwirrung. Dadurch verschob sich die Aufstellung
derart, daß man nun, getrennt von der tapferen Besatzung des Hofs
Ellenbach, mit dem Rücken gegen die Fulda stand. So mußte
denn Isenburg sich zum Rückzug entschließen, den die Infanterie
durch das enge Fuldatal, die Kavallerie auf der Straße nach Münden,
die Besatzung der Ellenbach über Benterode nach Münden ausführte.
Die Verluste der Franzosen waren weit bedeutender als die der Hessen.
Isenburg setzte von Münden aus seinen Marsch nach Norden fort,
ohne daß die französische Armee ihn belästigt hätte.
Landgraf Wilhelm VIII. aber und ebenso Herzog Ferdinand von Braunschweig
trösteten den über seinen Mißerfolg tiefbetrübten
General, indem sie einerseits die bedeutende Übermacht des