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ohne Entschädigung entlassen haben und ist nach der Schweiz gereist. — Ach schlüge sich doch der Bund freiwillig zu Preußen!

Mittwoch, den 18. Juli. Seit 8 Tagen sind die Leute wieder etwas sorgloser geworden, man hört wieder von kleinen Gesellschaften und hofft auf bal digen Frieden und besonders, daß die Kurhessen so viel wie möglich geschont werden. Es sind Nachrichten eingelaufen, bei Aschaffenburg sei es zur Schlacht gekommen, und unser 2. Husarenregiment, welches irgend eine Scharte aus früheren Zeiten von Schles wig-Holstein her auszuwetzen habe 1 ), sei dabei gewesen. Nachmittags standen die Namen der verwundeten Offiziere in der Zeitung, von Baumbach 2 ), v. Amelunxen 2 ), Dörr 3 ), Ruhl 3 ) und v. Heusinger 4 ). Der Erste ist gefährlich verwundet, seine Frau und sein Schwiegervater, General Braun von Montenegro, sind gleich hingereist. Man sagt, die Frau eines Darmstädter Rittmeisters, der am Hochzeitstag fortgemußt hat, habe ihn vom Lazarett in ihre Wohnung bringen lassen, um ihn zu pflegen, und den Boten, der 3 Tage gebraucht hat, hierher zu seiner Frau geschickt. — Es kommen viel Truppen hier durch, sagt man, hier im „toten Mann“ 5 ) wird man nichts davon gewahr. Heute steht in der Zeitung, General v. Falkenstein sei in Frankfurt eingerückt. Über die Treffen bei Kissingen und Aschaffenburg gibt es wieder süd- und norddeutsche Lesarten, doch scheinen die norddeutschen wahrheitsgetreuer. Gestern war ein Offizier mit einigen Soldaten auf der Bibliothek, um „versteckte Zündnadelgewehre“ zu suchen. „Sie hätten so einen großen Vorrat Patronen für Zündnadelgewehre gefunden, da müßten die Gewehre doch auch irgendwo stecken.“ Ja wohl, die Gewehre haben unsere Soldaten mitgenommen, aber die Patronen

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1 ) Gefangennahme des Detachements des Rittmeisters Grau in Nörre-Snede am      8. Juni 1849.

2 ) Rittmeister.

3 ) Sekondeleutnant .

4 ) Major.

5 ) Scherzhafte Bezeichnung der obersten Karlsstraße, in der die Verfasserin      wohnte.

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