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[verweinte] weinte Gesichter. .... Um 12 Uhr sollte das erste Militär ausrücken, wohin, wußte kein Mensch. Ich glaube, von da an ist stündlich welches ausgerückt, jedenfalls das meiste nach dem Bahnhof und in das Tannenwäldchen. Es wurde behauptet, die Preußen sollten mit Schüssen empfangen werden 1 ). Jedenfalls sind nur einzelne wenige Bahnzüge gegangen. Von Leipzig ist noch ein Zug angekommen. Wann der letzte Frankfurter Zug abgegangen, weiß ich nicht. Es heißt, das bei Wetzlar stehende preußische Armee korps sei über Gießen nach Marburg, Kirchhain, ja bis Ziegenhain (was mir fabelhaft scheint) vorgedrungen. Auch in Hannover, Hersfeld, Hofgeismar sollen Preußen stehen. Ein Offizier mit 12 Pionieren soll fortgefahren sein, um die Bahn zu zerstören, aber wo? fragt man vergeblich. Der Telegraph ist bei Gießen unterbrochen, das ist gewiß; ob und wie weit er noch geht, weiß ich nicht. Züge sollen gar nicht fortge lassen werden. .... Wir fragten auf der Post wegen Briefen: ja, sie nähmen alles an und besorgten es, sobald der erste Zug gehen wird, oder wo es geht, durch Postwagen.“

Die Verfasserin zählt nun eine große Anzahl Verwandte und Freunde auf, die sich auf Reisen befinden, von den Kriegsereignissen überrascht und nun an der Heimkehr verhindert sind.

Montag den 18. Juni. Es werden zunächst Gerüchte verzeichnet, daß die preußischen Truppen be reits in nächster Nähe Kassels seien, und die Gefangen nahme des Leutnants v. Kietzell berichtet, der die Eisenbahn nach Bebra unbenutzbar gemacht hatte und auf dem Guntershäuser Bahnhof mit seinen Leuten einem preußischen Kommando in die Hände gefallen war. Dann heißt es weiter:

„Die Sparkasse ist vom Morgen an belagert. Am Zeughaus sollen Leute Waffen verlangt haben, auf gütliches Zureden ist aber alles ruhig abgelaufen. Nachts stehen die Turner und Schützen an den nö- [nötigsten]

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1 ) Das Tannenwäldchen war besetzt worden, weil man die anrückenden Preußen von Warburg her auf der Wolfhager Straße erwartete.

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