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fuhr Sonnabend den 22. Juni, nachmittags nach Biedenkopf, um Stadt, Kirche, Schloß zu besichtigen und mit dem neugegründeten rasch emporgeblüh ten Biedenköpfer Geschichtsverein Fühlung zu ge winnen. Die Mitgliederliste, welche der junge Verein nach kaum halbjährigem Bestehen in Nummer 10 seiner „Mitteilungen“ kürzlich veröffentlichte, zeigt schon über 80 Namen. Zur Begrüßung des Besuches aus Marburg waren so manche Mitglieder aus Stadt und Kreis erschienen. Im Schloßhof hieß der Vor sitzende des Vereins, Pfarrer Balzer aus Eckels hausen , die Marburger willkommen und entwickelte in kurzen Worten die Ziele des Vereins. Dann führte Lehrer Zitzer in interessantem Vortrag die Ver gangenheit von Stadt und Burg herauf. General leutnant Beß dankte herzlich im Namen der Mar burger und erbat, daß man sich mit einem Gegen besuch „rächen“ möge. Schließlich machte Prof. Wenck Mitteilungen aus einer handschriftlichen Quelle, die zuerst (zum Jahre 1232) den Namen des Dorfes Biedenkopf anführt. Das Protokoll über die Wunder, die alsbald nach dem Tode der heiligen Eli sabeth an ihrem Grabe geschahen, aufgenommen infolge päpstlichen Befehls zur Vorbereitung ihrer Heilig sprechung, enthält vier Wundererzählungen von Heilungen, die sich an Mädchen aus Biedenkopf voll zogen. Ihre und die Namen der Zeugen, etwa fünf undzwanzig, klangen mit vollen schönen Tönen an das Ohr der Hörer. Mit Ausnahme eines seltenen Druckes wurde das Protokoll ohne die Zeugen und nur zur Hälfte bisher veröffentlicht. So fand dieses „Mitgebrachte“ dankbare Aufnahme. Nur zu bald mußte man sich wieder trennen. Ein Teil der Ver sammelten verbrachte noch die letzten Abendstunden im „Tannhäuser“ gegenüber der Stadt.

4. Am 30. Juni unternahmen etliche Mitglieder einen Ausflug nach Neustadt (M.-W.-B.), dem sich auch einige wanderlustige Damen trotz der ungünstigen Witterung angeschlossen hatten. In Neu stadt wurden die Marburger von Amtsgerichts- [Amtsgerichtssekretär]

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