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die Oberbaudirektion erfolgende Herabsetzung der Rechnungsbeträge nannte man „Moderation der Rechnungen“, gegen die nach der Verordnung vom 23. August 1824 kein gerichtliches Verfahren statthaft war. Nach der Einverleibung Kurhessens in den preußischen Staat wurden die Räume des Hofver waltungsgebäudes zur Unterbringung der Kasseler Kriegsschule benutzt.

b. Herr Rechnungsrat Woringer las die Auf zeichnungen des Tapetenfabrikanten Karl Heinrich Arnold l ) vor. Die Familie Arnold stammt aus Leutenberg im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt , wo am 26. November 1722 Christian Georg Arnold geboren wurde, der später Pfarrer in Freiensteinau im hessen-darmstädtischen Oberhessen war, wo er gestorben ist. Sein zweiter Sohn Johann Christian wurde 1758, ver mutlich in Lauterbach in Oberhessen, geboren. Er lernte als Kaufmann in Frankfurt a. M. und wurde dort Buchhalter in einem Bankhause. Nachdem er Maria Salome Kramb aus Schlettstadt , die Witwe eines 1792 bei der Verteidigung der Tuilerien gefallenen Schweizerhauptmanns, geheiratet hatte, die in Frankfurt a. M. Lehrerin war, errichtete Arnold in Kassel einen Laden mit Damenartikeln, der sehr gut ging. In der Ahnesorgeschen Kattunfabrik auf dem Agathofe bei Bettenhausen sah er die Formendruckerei und versuchte danach Tapeten zu drucken, was bis dahin nur mit Schablonen geschehen war. Die Tapeten fanden Gefallen, wurden zur Einrichtung des neu erbauten Wilhelmshöher Schlosses benutzt und Arnold konnte es wagen, in der Wildemannsgasse zu Kassel die erste Papiertapetenfabrik in Deutschland zu errichten. Nach dem Tode seiner ersten Frau heiratete er eine geborene Kersting, die 1846 starb. Er selbst starb bereits 1842.

Sein Sohn Karl Heinrich Arnold besuchte das Kasseler Lyzeum, dann die Kunstakademie und ging 1811 nach Paris, um sich in der Tapetenfabrikation auszubilden. 1813 berief ihn der Vater zurück, da

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l) Die Chronik ist vollständig abgedruckt im „Hessenland“, Jahrg . 1907, S. 138 ff.

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