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folgte. Dadurch erschreckt und in dem Wahne, er habe die Schlange verfehlt und werde nun von ihr verfolgt (das Geräusch einer im dürren Laub nach schleppenden Hundeleine soll ihn in diesem Glauben bestärkt haben), eilte Lins in verzweifelten Sprüngen nach seiner Wohnung, in der er alsbald besinnungslos zusammenbrach. Die Aufregung war für den 66 Jahr alten Mann zu groß gewesen. Ein Nervenfieber befiel ihn, dem er nach wenigen Tagen erlag. Am 22. April 1714 wurde er begraben.

Da er vor seinem Tode den Hergang noch hatte berichten können, wurde die Schlange von einigen be herzten Männern aufgesucht und gefunden. Sie soll beim Auffinden noch mit dem Schwanze geschlagen haben, was glaubhaft ist, weil die Kugel Lins' etwa ½ m hinter dem Kopf den Schlangenkörper durch bohrt hatte. Die Haut der Schlange, einer Boa con strictor von über 3 m Länge, wurde dem Kasseler Museum übersandt, in dem sie heute noch aufbewahrt wird. Die Büchse, mit der die Schlange erlegt ist, befindet sich im Besitze des Herrn Medizinalrats Dr. med. Faber in Botenburg a. F.

Nicht weit entfernt von der „Schlangenbuche“ steht die „Bärenlinde“, unter der ein heimkehrender Musikant von einem Bären getötet worden sein soll. Ein steinernes Kreuz von beträchtlicher Größe steht unter ihr, das heute aber durch die jahrhundertelange Humusablagerung ganz verschwunden ist. Der Vor tragende beabsichtigt, die Aufgrabung des Kreuzes in die Wege zu leiten.

 

b. Wissenschaftliche Unterhaltungs- (Herren-) Abende.

(Im Hause der Handelskammer.)

1. Am 1. Oktober 1906.

a. Herr Museumsdirektor Dr. phil . Boehlau legt eine bei Gerstungen gefundene, vom Kgl. Museum vor einiger Zeit erworbene Hammer-Axt aus der frühesten Bronzezeit vor. Sie wird durch die Zinn armut der Bronze (nur 2 %) und die eigentümliche Form

 

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