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Persönlichkeit Valentin Muhlys zu, der 1640, als ein in der Stadt Ziegenhain sehr angesehener Mann, das Kommando über die militärisch organisierte Bürger wehr geführt haben müsse. Schon 1599 war Muhly vom Landgrafen Moritz als Kapitän in Ziegenhain angestellt worden, wo er 1656 starb. Der Sage nach soll er Metzger gewesen sein; nach Ansicht des Vortragenden könnte er dieses Handwerk ausgeübt haben, ehe er sich dem Waffenhandwerk zuwendete. 1622 warb er ein Fähnlein Knechte, wodurch er in Schulden geriet. 1629 müßte er dann aus landgräflichem Dienst in den der Stadt Ziegenhain übergegangen sein. Daß er sich um Ziegenhain verdient gemacht habe, beweise eine dahingehende Erklärung des Ziegenhainer Stadtrats bei Erteilung des Bürgerrechts an Muhlys Sohn und Schwiegersohn. Muhlys hohes Alter zur Zeit des Gefechts bei Riebelsdorf sei kein Hindernis für die Wahrheit der Sage. Redner erinnerte an Nettelbeck , Blücher, Moltke und Kaiser Wilhelm I., die auch in hohem Alter Vorzügliches geleistet hätten. Das Fehlen eines Berichts über Muhlys Tat in der Neukircher Pfarreichronik wurde als Ausfluß der zwischen Neu kirchen und Ziegenhain bestehenden Rivalität dar gestellt. Das noch vorhandene Schwert könne recht wohl das des gefallenen Feldherrn sein, der als Mann von bedeutender Körpergröße geschildert werde. Pfisters Ansicht, das Schwert sei ein Zeichen städtischer Gerichtsbarkeit, sei jedenfalls unrichtig, weil der Blutbann der Landesherrschaft zustand. Auch die beiden Steinsäulen auf dem Gefechtsfeld seien insofern auf historischem Boden errichtet, als man bei Aufstellung der einen Säule ein mit einem eingehauenen Kreuz bezeichneten Stein gefunden habe, der im Denkmal eingemauert sei. Er habe jedenfalls die Todesstätte Bredows angegeben.

In der sich anschließenden Besprechung, an der sich namentlich die Herren Superintendent Wissemann, Direktor Henkel und Rechnungsrat Woringer beteiligten, wurden erhebliche Gegengründe gegen die Ausführungen des Vortragenden geltend gemacht, besonders, daß ein Schwert von den Maßverhältnissen des sogen. Breda- [ Bredaschwertes ]

 

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