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am 13. April zu einem unbedeutenden Gefecht, aber schon am 16. erfolgte auch hier der Abschluß eines Waffenstillstands. Die nun folgende Ruhezeit benutzte Grimm zu einem Besuche der Stadt Metz, den er aus führlich schildert. Auch ein großes Liebesmahl der kurhessischen Offiziere beschreibt er genauer. Am 28. Mai gingen die kurhessischen Truppen über die damalige französische Grenze zurück; am 8. Juni brachen die Landwehr und die Freiwilligen nach Hessen auf.

Es folgt hier wieder eine große Lücke in Grimms Aufzeichnungen. Es ergibt sich aber aus dem noch Vorhandenen, daß der Grund des Herausschneidens mehrerer Blätter ein ähnlicher gewesen ist, wie bei der früheren Lücke. Grimm hatte sein in Wolfhagen eingetroffenes Regiment mit Urlaub nach Kassel ver lassen, diesen Urlaub aber erheblich überschritten. Erst auf energische Aufforderung des Oberstleutnants v. Harras fühlte er sich endlich bewogen, sein mittlerweile nach Carlshafen verlegtes Regiment wieder auf zusuchen.

Die kurhessischen Landwehrregimenter blieben in den Stämmen bis 1816 bestehen. Die nicht berufs mäßigen Offfziere [Offiziere] suchten aber natürlich bald zu ihren Friedensbeschäftigungen zurückzukehren. So auch Grimm, der, mittlerweile zum Gardegrenadierregiment versetzt, im Dezember 1814 seinen Abschied erhielt. In der Abschiedsaudienz zeigte sich Kurfürst Wilhelm I. sehr gnädig, als aber Grimm um ein Stipendium zu seiner weiteren Ausbildung in München bat, machte er allerlei Ausflüchte. Schließlich wurde aber doch eine allerdings nur geringe Unterstützung bewilligt. Grimm hatte schon vorher wieder zum Grabstichel gegriffen und namentlich am 30. September 1814 das bekannte Bild der Frau Viehmann, der Märchenfrau aus Niederzwehren, radiert, das später verkleinert der 2. Ausgabe der Märchen beigegeben wurde. Im Juli 1815 ging er wieder nach München. Auf der Durchreise dahin fertigte er in Steinau das Bild des Preusje , eines alten Handelsjuden aus Schlüchtern, eins seiner besten Blätter, das selten geworden ist.

 

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