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e. Herr Ingenieur Happel machte auf den Mangel romanischer Bauten in Kurhessen aufmerksam, woran sich eine lebhafte Besprechung knüpfte.

III. Am- 4. Dezember 1905 1).

a. Vortrag des Herrn Sanitätsrats Dr. med. Schwarzkopf:

„Die Erhebung der Kasseler Bevölkerung im Jahre 1813.“

Wie in ganz Deutschland, so brach 1813 nach der Vernichtung der westfälischen Herrschaft auch in Kassel ein gewaltiger Sturm vaterländischer Begeisterung und Kampfeslust los. Jünglinge, kaum dem Knabenalter entwachsen, Familienväter, Gelehrte, Leute jeden Alters, Standes und Berufes eilten zum Königsplatz, um sich hier im Rotenburger Palais in die Listen des freiwilligen Jägerkorps eintragen zu lassen. Ebenso strömte die Bevölkerung herbei, um die leeren Kassen des Staates zu füllen, bares Geld, Waffen, Silbergeschirr wurden geopfert, Frauen und Mädchen brachten ihre Schmucksachen, nähten Hemden und strickten Strümpfe für die Freiwilligen, zupften Charpie u. s. w. Die Kurfürstin Karoline, die Kurprinzessin Auguste und ihre Töchter, die Prinzessinnen Karoline und Marie von Hessen, stellten sich an die Spitze eines von Kammerherrn von Bardeleben geleiteten Frauenvereins, der die Sammlung von Geld, Geldeswert, Montierungstuch, Leinen, Schuhen u. s. w. übernahm. Besonders reich flossen die Gaben für die freiwilligen Jäger. Wer von den Freiwilligen dazu im Stande war, rüstete sich selbst aus, anderen stifteten Verwandte und Freunde die Ausrüstung, vielfach wurden Pferde für die freiwilligen Jäger zu Pferd geschenkt.

Der Vortragende schloß mit einer Beschreibung des am 16. Dezember 1838 in Kassel gefeierten 25 jährigen Erinnerungsfestes der Freiwilligen.

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1) Berichte: Kasseler Tageblatt u. Anzeiger Nr. 570, 586 v. 5., 14. 12. 1905; Kass. Allg. Ztg. Nr. 338 v. 6. 12. 1905; Hessenland Nr. 24 v. 20. 12. 1905.

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