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[Verhandlungen] lungen“ die deutsche Frage zu lösen war. Nur von stärkeren Händen und mit anderen Mitteln als denen der idealistischen Patrioten von 1848 konnte der von ihnen ersehnte nationale Staat aufgerichtet werden; eine wichtige Voraussetzung dafür aber wurde von ihnen geschaffen, indem sie dem Gedanken des deutschen Bundesstaates unter Preussens Führung die verfassungswürdige Form gaben. Der Vortragende wies zum Schluss darauf hin, wie, als Bismarck den Glauben der Erbkaiserlichen zur Tat machte, gerade auch schon 1848 tätige Hessen ihm halfen, Deutschland in den Sattel zu setzen; wie, als König Wilhelm am 15. Juli 1870 auf seiner Fahrt von Ems nach Berlin durch Kassel kam, ihm hier eine patriotische Adresse überreicht wurde, und wie hessische Truppen bei den ersten Siegen in dem grossen nationalen Krieg mitwirkten, als dessen Frucht auch das deutsche Kaisertum des preussischen Königs entstand. In einem hessischen Blatt wurde damals betont, „man solle bei diesem glücklichen Abschluss der Kämpfe um den nationalen Staat auch derer nicht vergessen, die ihr lebenlang für ihn gestritten und vor Erreichung des Ziels von hier abgerufen seien, denen man auch den Dank für die Frucht schulde, die uns heute erst in den Schoss fällt.“ Nach dem Schlusse dieses Vortrags ergriff Landgerichtsrat Gleim als ältester der wenigen alten Achtundvierziger unter den zahlreich versammelten Anwesenden das Wort, um Professor Dr. Varrentrapp herzlich zu danken. Herr Gleim wies darauf hin, wie er selbst die bewegte, von dem Vortragenden geschilderte Zeit mit erlebt habe. Hierauf teilte Bürgermeister Siebert noch manche seiner persönlichen Erinnerungen aus 1848 und 1849 mit. — Die Vorlegung einer Zeichnung des alten abgerissenen Weidenhäuser Brückentores durch Bibliothekar Dr. Maurmann bildete den Schluss der Sitzung.

 

B. Ausflüge.

Am 20. Juni 1903 wurde Neustadt und Treysa, am 27. Juli Frankenberg und Haina besucht. Herr Professor Wiegand gab auf beiden Ausflügen die

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